n FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz eines stagnierenden Geschäfts, eines kräftezehrenden Konzernumbaus und verhaltener Aussichten bewahren die Siemens-Aktionäre Ruhe. Denn der Technologiekonzern besänftigte sie am Donnerstag mit einer fortan stärkeren Beteiligung am Gewinn: Sie sollen mit 3,30 Euro je Anteilsschein zehn Prozent mehr Dividende bekommen als vor einem Jahr.
Die Papiere des Industrie- und Technologiekonzerns gewannen am Vormittag 0,54 Prozent auf 89,56 Euro. Damit bewegten sie sich im oberen Drittel des deutschen Leitindex Dax F:DAX, der leicht im Minus lag.
UMSATZ IM NEUEN GESCHÄFTSJAHR STAGNIERT WOHL
Wegen der Unsicherheiten durch die weltweiten Krisen und der Neuaufstellung des Konzerns rechnet Siemens-Chef Joe Kaeser im neuen Geschäftsjahr nur mit einem Umsatz auf dem Vorjahresniveau. Den Gewinn wollen die Münchner allerdings um mindestens 15 Prozent steigern, aber auch nur weil der Verkauf von Unternehmensteilen eine ganze Menge Geld in die Siemens-Kassen spülen dürfte.
Analysten reagierten gelassen. Der Geschäftsausblick sei wie erwartet konservativ, schrieb Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank in einer Studie. Die von einigen Experten für möglich gehaltene Enttäuschung sei ausgeblieben. Zudem habe Siemens im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres gute bereinigte Resultate erzielt.
VERKAUF DES HÖRGERÄTE-GESCHÄFTS FINDET ZUSTIMMUNG
Weil die hohen Kosten für den Sparkurs aus dem Vorjahr wegfielen, legte der Überschuss zwischen Juli und Ende September um 40 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Einmaleffekte sei die Marge dann auch besser ausgefallen als gedacht, schrieb Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank in einer Studie.
Positiv wertete Terzic die angekündigte Dividendenerhöhung. Sie zeige erneut, dass Siemens die Aktionäre am Konzernerfolg beteiligen wolle. Der Analyst begrüßte zudem den Verkauf des Hörgeräte-Geschäfts. Eine langwierige Vorbereitung eines möglichen Börsengangs werde so vermieden. Die Sparte soll für 2,15 Milliarden Euro an den schwedischen Finanzinvestor EQT und die Unternehmerfamilie Strüngmann gehen.tb
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