FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie von Südzucker will einfach nicht mehr auf die Beine kommen. Am Freitagvormittag sackte der Anteilsschein nach einem Medienbericht über drohende Schadensersatzforderungen gegenüber deutschen Zuckerproduzenten um 7,92 Prozent auf 11,515 Euro ab und war damit Schlusslicht im MDax (MDAX). Die zaghafte Kurserholung im Februar ist damit wieder dahin. Noch vor gut zwei Jahren war das Südzucker-Papier 34 Euro und damit gut dreimal soviel wert wie derzeit. Der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen rückte am Freitag bislang um 0,29 Prozent vor.
Weil sie von Mitte der 1990er-Jahre bis 2009 wegen Kartellabsprachen von Zuckerherstellern überhöhte Preise gezahlt hätten, prüften Einzelhändler und Firmen der Süßwarenindustrie zurzeit Schadensersatzforderungen, schreibt das "Handelsblatt". Insgesamt könnten sich die Forderungen auf drei Milliarden Euro belaufen, hieß es. Zwar komme diese Entwicklung nicht ganz überraschend, doch dürfte die Höhe der im Raum stehenden Forderungen einige Anleger schocken, sagte ein Händler. Die Rückstellungen von Südzucker würden bei weitem nicht ausreichen. Bereits im vergangenen Jahr war Südzucker vom Bundeskartellamt nach jahrelangen Ermittlungen zu einer Strafe von 195,5 Millionen Euro verdonnert worden. "Südzucker durchlebt derzeit eine sehr harte Zeit", kommentierte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Der Zuckerpreis bewege sich auf einem Mehrjahrestief und nun drohten auch noch rechtliche Unwägbarkeiten. "Eine Mischung, die Investoren gar nicht schmeckt.