FRANKFURT (dpa-AFX) - An der Börse zählt bekanntlich der Blick nach vorne - und der ist den Börsianern bei Henkel (ETR:HEN3) zu vorsichtig ausgefallen. Die Folge: Die Aktie wurde im frühen Handel mit einem Abschlag von mehr als drei Prozent ans Dax-Ende F:DAX durchgereicht. Der Konsumgüterhersteller hatte sich vorsichtig zum Wachstum im weiteren Geschäftsverlauf geäußert. Der deutsche Leitindex gab zeitgleich um weniger als ein halbes Prozent nach.
Die von Analysten positiv beurteilten Quartalszahlen rückten in den Hintergrund. Henkel rechnet mit negativen Auswirkungen auf das Marktumfeld durch die Krisen in der Ukraine sowie in Nahost und stellt sich auf ein schwächeres Wachstum ein. Die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern allerdings.
ANALYST: KURZFRISTIGE GEWINNMITNAHMEN
Der vorsichtige Ausblick könnte stärker wirken als die positive Überraschung beim Gewinn im zweiten Quartal, schrieb Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank in einem Morgenkommentar. Der Umsatz des Konzerns war wegen des starken Euro zwar gesunken, bei konstanten Wechselkursen und bereinigt um den Einfluss von Zukäufen allerdings gestiegen. Das um einmalige Effekte bereinigte betriebliche Ergebnis legte ebenfalls zu.
Commerzbank-Analyst Andreas Riemann zielte vor allem auf die "exzellenten" Margen ab. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass die Aktien vor der Zahlenvorlagen nicht allzu weit von ihrem Rekordhoch von fast 87 Euro entfernt gewesen seien. Daher könnten einige Investoren angesichts des langsameren Umsatzwachstums kurzfristig auf Gewinnmitnahmen setzen. Grundsätzlich bleibt Riemann aber bei seiner positiven Einschätzung der Aktien.tb