FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard (4:WDIG) kennen weiterhin nur eine Richtung: nach oben. Sie bauten am Donnerstag ihre jüngsten Gewinne aus und stiegen bis auf eine Bestmarke von 128,40 Euro. Zuletzt kosteten sie noch 127,50 Euro und damit 1,31 Prozent mehr als tags zuvor. Allein im bisherigen Jahresverlauf ging es um 37 Prozent nach oben. Seit Ende 2016 hat sich der Wert der Papiere mehr als verdreifacht.
An der Börse bringt es das Unternehmen nun auf einen Wert von fast 16 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Bank (4:DBKGn) sind es knapp 23 Milliarden Euro und bei der Commerzbank (4:CBKG) 13 Milliarden Euro. Die Aktienkurse der beiden deutschen Großbanken sind in diesem Jahr um 30 beziehungsweise 17 Prozent gefallen.
Der Kurs der Wirecard-Aktie klettert dagegen seit Jahren nahezu ungebremst - daran änderte auch eine Attacke von Leerverkäufern Anfang 2016 nichts. In den vergangenen zehn Jahren summiert sich das Plus auf mehr als 1000 Prozent. Einer der Hauptprofiteure der Wirecard-Rally ist Vorstandschef Markus Braun, der unter anderem während der Kursschwäche Anfang 2016 seine Position auf rund 7 Prozent aufgestockt hatte. Sein Aktienpaket ist aktuell mehr als 1,1 Milliarden Euro wert.
Trotz der starken Kursgewinne in den vergangenen Monaten trauen viele Experten dem Papier noch mehr zu. Die größten Optimisten sind dabei Goldman Sachs (112:GS) und Barclays (3:BARC) mit Kurszielen von jeweils 145 Euro. Die Goldman-Experten der Bank hatten in der vergangenen Woche ihr Kursziel angehoben und nach den endgültigen Zahlen am Mittwoch ihre "Conviction Buy"-Empfehlung bekräftigt.
Gerardus Vos von der britischen Barclays-Bank hob sein Kursziel am Donnerstag um 20 auf 145 Euro an und beließ es beim "Overweight"-Votum. Die finalen Ergebnisse von Wirecard seien so solide, wie es die vorläufigen Eckdaten bereits versprochen hätten, schrieb er. Angesichts des starken operativen Ergebniswachstums im ersten Quartal sieht er noch Spielraum bei den Jahreszielen des Unternehmens.