Investing.com - Europäische Märkte sind am Donnerstag tiefer in den Handel gestartet, als die Investoren vorsichtig blieben, bevor die Bank von England (BoE) heute noch ihre allmonatliche Zinsentscheidung bekanntgibt. Zudem scheint die Volatilität an den Aktienmärkten noch nicht völlig abgeflaut zu sein.
Der EURO STOXX 50 fiel um 0,56%, der französische CAC 40 rutschte um 0,31% ab, während der Dax 30 um 09:30 MEZ 0,63% tiefer stand.
Sorgen über die jüngste Volatilität an den Aktienbörsen blieben auch am Donnerstag im Markt. Aktien waren Ende letzter Woche weltweit abgestürzt, nachdem ein starker US-Arbeitsmarktbericht Inflationsängste ausgelöst hatte.
Die Märkte begannen sich am Mittwoch zu stabilisieren, aber die Händler sind weiter vorsichtig, da hohe Anleiherenditen zu einem neuerlichen Einbruch führen könnten.
Europäische Aktien fanden auch etwas Unterstützung in dem Durchbruch bei den Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Bundesregierung in Deutschland, der am Mittwoch eine Monate währende Phase der Unsicherheit zu Ende gebracht hatte.
Finanzaktien stiegen zumeist an. Die französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) legten um respektive 0,34% und 4,03% zu, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG) um 0,04% bzw. 3,47% nach oben gingen.
Societé Generale hatte heute Morgen einen kleinen Gewinn für das vierte Quartal berichtet, und damit die Erwartungen eines Verlusts übertreffen können, während die Commerzbank sagte, sie werde womöglich zum ersten Mal in drei Jahren wieder eine Dividende zahlen können, nachdem sie mit einem Ertrag vor Risikovorsorge von 2,19 Mrd Euro im vierten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hatte.
Unter den Kreditinstituten im Mittelmeerraum allerdings sackten Anteilsscheine der italienischen Intesa Sanpaolo (MI:ISP) um 0,90% ab, während Unicredit (MI:CRDI) um 2,87% vorpreschte. Die spanischen Bank Banco Santander (MC:SAN) fiel um 0,56%, während BBVA (MC:BBVA) um 0,12% zulegte.
Unicredit hatte am Donnerstag ihren höchsten Gewinn eines vierten Quartals in einem Jahrzehnt melden können, was die Analystenschätzungen übertraf.
Ansonsten schnellte die Aktie von Publicis Groupe SA (PA:PUBP) um 4,56% nach oben, obwohl das französische Werbeunternehmen sagte, es plane sein Gewinnziel für 2018 nach unten zu korrigieren. Das Unternehmen hatte für 2017 einen 0,8 prozentigen Anstieg des Kernumsatzes auf 9,69 Mrd Euro berichtet.
In London rutschte der rohstofflastige FTSE 100 um 0,41% ab, belastet von schweren Verlusten im Bergbausektor.
Anteile von Antofagasta (LON:ANTO) sanken um 1,85%, die von BHP Billiton (LON:BLT) sackten um 1,92% ab, während Konkurrent Randgold Resources (LON:RRS) 2,09% an Wert verlor.
Sage Group (LON:SGE) war mit einem Kursverlust von 2,38% einer der schlechtesten Werte im Index, nachdem die UBS ihre Kaufempfehlung für die Aktie auf "neutral"herabgestuft hatte.
Finanzaktien waren ebenfalls in der Verlustzone. Die Aktie von Barclays (LON:BARC) fiel um 0,30% und der Kurs von HSBC Holdings (LON:HSBA) zog sich um 0,45% zurück, während die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) und Lloyds Banking (LON:LLOY) jeweils 0,68% und 0,89% an Wert verloren.
Unterdessen war Compass Group PLC (LON:CPG) mit einem Kurssprung von 5,29% unter den besten Werten im Index, nachdem das Cateringunternehmen gesagt hatte, es erwarte, dass das organische Wachstum im Gesamtjahr am oberen Ende der Prognose liegen werde, dank der anhaltende Stärke des nordamerikanischen Marktes und der besser als erwartet ausgefallenen Geschäftsentwicklung in Europa.
Am heutigen Donnerstag wird die BoE bei ihrer geldpolitischen Entscheidung den Erwartungen nach alles beim Alten lassen. Die Investoren werden vor allem auf das Statement der Zentralbank unter die Lupe nehmen, da es Anhaltspunkte für die künftige Geldpolitik enthalten könnte.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung unter positiven Vorzeichen an. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,24% zu, der S&P 500 Futures stieg um 0,23%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,40% anzog.