TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Asiens Börsen haben die neuen Rekordstände der Wall Street am Dienstag kalt gelassen. Stan Shamu von IG Markets sprach von einem recht zähen Verlauf, den die meisten Handelsplätze der Region mit Verlusten abgeschlossen hätten. Vor allem die erneuten Kursabschläge bei Rohstoffwerten belasteten. In China drückten erneute Wachstumssorgen auf die Stimmung. Impulse fehlten dabei aus Japan, wo die Börse in Tokio wegen eines Feiertags geschlossen blieb. Der Stoxx 600 Asia/Pacific (FX1:Q00B) verlor 0,23 Prozent auf 145,31 Punkte.
In den USA blieb unterdessen die Jahresendrally voll im Gang: Die Freude der Anleger über das weiterhin billige Geld der US-Notenbank hatte am Montagabend für neue Rekorde im Dow Jones (Dow 30) und S&P 500 (S&P 500) gesorgt; beide Indizes schlossen so hoch wie nie zuvor.
An der Tokioter Börse haben die Anleger erst ab Mittwoch Zeit, auf die US-Vorgaben zu reagieren. Während viele weltweite Börsen wegen der Weihnachtstage geschlossen bleiben oder nur verkürzt öffnen, wird in Japan dann wieder bis zum Ende der Woche durchgehend gehandelt. Viele Anleger dürften bereits gespannt auf das am Donnerstag anstehende Sitzungsprotokoll der japanischen Notenbank warten.
In China zeigte sich die Festlandbörse am Dienstag in schlechter Stimmung. Der CSI legte eine Verschnaufpause von seiner jüngsten Rekordjagd ein und und gab um 2,05 Prozent auf 3324,92 Punkte nach. Börsianer begründeten dies mit wieder zunehmenden Wachstumssorgen für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Eher moderate Verlust verbuchte der Hongkonger Hang-Seng-Index
Unter den Einzelwerten standen in China vor allem Banken unter Druck, aber auch Rohstoffwerte fielen nach ihrer jüngsten Erholungstour wieder ab. "Die Rally bei den Rohstoffwerten war absehbar kurz. Schließlich haben sich die Fundamentaldaten nicht geändert", sagte ein Marktbeobachter in Singapur. Nach den jüngsten satten Kursgewinnen im Sektor hätten Investoren nun Kasse gemacht. Vorausgegangen war ein Verfall der Preise an den Rohstoffmärkten. Aktien von China Shenhua Energy, Chinas größtem Kohleproduzenten, verloren knapp 6 Prozent an Wert, Papiere von Yanzhou Coal Mining brachen um 8 Prozent ein.
An der australischen Börse sorgte der Verfall bei den Energie- und Rohstofftiteln ebenfalls für Abwärtsdruck. Der ASX 200 (FX1:AOI) rutschte um 1,12 Prozent auf 5380,92 Zähler. Papiere etwa von BHP Billiton, die sich in Sydney in den vergangenen vier Tagen um fast 9 Prozent verteuert hatten, verloren nun rund dreieinhalb Prozent. Auch im indischen Mumbai gab der länger gehandelte Sensex-Index nach und stand zuletzt 0,55 Prozent tiefer bei 27 548,50 Punkten.