TOKIO/HONGKONG/SCHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch nach einer erneuten Abwertung der chinesischen Währung durchweg rot gesehen. Die Talfahrt des Yuan zusammen mit einer enttäuschenden Industrieproduktion im Juli schürten die Sorgen um den Zustand der chinesischen Wirtschaft. Der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific (FX1:Q00B) sank um 1,84 Prozent auf 169,71 Punkte und baute damit seine Vortagesverluste aus.
Am Mittwochmorgen hatten die chinesischen Währungshüter den Yuan den zweiten Tag in Folge deutlich abgewertet - und das, obwohl sie bei der Abwertung am Vortag betontet hatten, dass es sich um eine "einmalige Maßnahme" handele. Unklarheit herrscht nun darüber, ob noch weitere Abwertungsschritte folgen.
Nach der zweiten Abwertung wachse die Wahrscheinlichkeit, dass andere asiatische Länder nachziehen und ihre Währungen ebenfalls schwächen könnten, sagte ein Börsianer. Dadurch könnte das gewünschte Ziel der chinesischen Zentralbank, die Wirtschaft zu stützen, verfehlt werden. Ein schwächerer Yuan macht chinesische Produkte im Ausland wettbewerbsfähiger, verteuert umgekehrt aber ausländische Produkte für chinesische Käufer.
Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland gab bis zum Handelsschluss um 1,24 Prozent auf 4016,11 Punkte nach. In Shanghai sank der Leitindex um 1,06 Prozent auf 3886,32 Punkte.
An der Börse in Hongkong, an der auch ausländische Anleger ohne Beschränkungen handeln können, ziehen sich die Investoren nach Angaben eines Marktteilnehmers zurück. Wegen der Yuan-Abwertung würden auch Aktien und Anleihen in dieser Währung immer stärker an Attraktivität verlieren, sagte ein Börsianer. Der Hang-Seng-Index
Vor allem die Aktien von Fluggesellschaften gaben stark nach. China Southern Airlines (NYSE:SO) (ETR:SOT) teilten mit, dass jede Abwertung des Yuan um 1 Prozent den Jahresgewinn um umgerechnet 122 Millionen US-Dollar belaste. Die Fluggesellschaft muss Schulden in Dollar begleichen.
Der Nikkei-225-Index (FX1:N225) in Tokio baute seine Vortagsverluste ebenfalls weiter aus und ging mit einem Minus von 1,58 Prozent auf 20 392,77 Punkten aus dem Handel. Die erneute Yuan-Abwertung drückte vor allem die Kurse von Unternehmen nach unten, die Geschäfte mit China machen.
Zusätzlich belastet die sich stark abschwächende Nachfrage nach Stahl aus dem Land. Nikkei-Schlusslicht war der Stahlproduzent JFE Holdings mit einem Verlust von 7,05 Prozent. Die Papiere der Konkurrenten Kobe Steel (SQ1:KOB) (FSE:KST) verbilligten sich um 6,06 Prozent.