SCHANGHAI/SHENZHEN (dpa-AFX) - Chinas Aktienmärkte sind am Freitag massiv abgerutscht. Damit wurden einmal mehr Sorgen vor dem Platzen einer Blase an den wichtigen Börsen in Shenzhen und Shanghai geschürt. Schon in der Vorwoche waren die Kurse deutlich gefallen. Der CSI-300 mit den 300 wichtigsten Werten vom chinesischen Festland brach nun um 7,87 Prozent auf 4336,20 Punkte ein.
Skeptische Aussagen des Schwellenländer-Marktstrategen Jonathan Garner von der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) boten den Anlass für den starken Abverkauf. Garner hatte geschrieben, dass sich selbst nach den deutlichen Rückschlägen der letzten Tage wohl noch keine günstige Einsteiggelegenheit in den chinesischen Aktienmarkt ergebe. In Schanghai, wo viele große Konzerne gehandelt werden, sackte der Composite Index um 7,40 Prozent ab. Für zwei Wochen summiert sich damit das Minus auf rund 19 Prozent - das ist der größte Verlust seit Dezember 1996. An der technologielastigen Börse in Shenzehn ging es um 7,87 Prozent nach unten. Gerade die Aktien kleinerer Technologiefirmen waren zuvor sehr stark angesprungen. Schon länger warnen Analysten vor einem Rückschlag. Insbesondere der Aktienkauf auf Pump hatte für einen steilen Kursanstieg in den vergangenen Monaten gesorgt. Schwellenland-Experte Mark Mobius vom Vermögensverwalter Franklin Templeton hatte bereits im April gewarnt, dass den heiß gelaufenen Märkten eine Korrektur um etwa 20 Prozent drohe.