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Aktien: Den Dip kaufen? Citi mahnt zur Vorsicht

Veröffentlicht am 06.08.2024, 12:53
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Investing.com - Ein düsterer Montag sorgte weltweit für erhebliche Verluste an den Aktienmärkten. Besonders hart traf es Japan, wo der Nikkei-Index und der Topix-Index jeweils um 12 % einbrachen. Dies schickte den TOPIX in den Bereich eines sogenannten Bärenmarktes – ein Zustand, in dem die Kurse um mindestens 20 % gegenüber ihrem jüngsten Hoch gefallen sind und der für Anleger ein Signal zunehmender Vorsicht ist.

Auch der US-amerikanische Markt blieb von dieser Abwärtsbewegung nicht verschont. Nach einer Reihe enttäuschender Wirtschaftsdaten und einem schwachen Arbeitsmarktbericht verlor der Dow Jones Industrial um 1.033,99 Punkte bzw. 2,6 % und schloss bei 38.703,27 Punkten. Der Technologieindex Nasdaq Composite rutschte um 3,43 % ab und ging bei 16.200,08 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet, fiel um 3 % und schloss bei 5.186,33 Punkten. Damit verzeichneten der Dow und der S&P 500 ihre größten Tagesverluste seit September 2022.

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Ursache und Wirkung: Zinspolitik und Wirtschaftsdaten

Die Marktexperten von Citi äußerten in einer Notiz, dass die "Märkte nun zunehmend davon überzeugt sind, dass hohe Zinsen und starkes Wachstum nicht unbegrenzt nebeneinander bestehen können". Die Enttäuschung über die jüngsten Wirtschaftsdaten habe der Hoffnung auf eine sogenannte "weiche Landung" – einen sanften Übergang zu einem langsameren Wirtschaftswachstum ohne eine Rezession – einen erheblichen Dämpfer verpasst. In Reaktion darauf kam es zu einer drastischen Neubewertung der künftigen Politik der Federal Reserve (Fed).

Die Ökonomen von Citi erwarten nun, dass die Fed ihre Zinssätze im September und November jeweils um 50 Basispunkte senken wird, um die sich abschwächende Wirtschaft zu stützen. Ein Basispunkt entspricht dabei einem Hundertstel eines Prozentpunkts und ist eine gängige Maßeinheit in der Finanzwelt.

Parallel dazu reagierten auch die Bondmärkte: Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen – ein Maß für die langfristigen Zinsen – sind nun deutlich unter ihre Höchststände vom April gesunken. Die US-Renditekurve, die das Verhältnis zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinssätzen darstellt, hat sich fast wieder normalisiert. Eine invertierte Renditekurve, bei der kurzfristige Zinsen höher sind als langfristige, gilt oft als Vorbote einer Rezession, allerdings mit einer Vorlaufzeit von rund 24 Monaten. Das eigentliche Signal für den baldigen Beginn einer Rezession ergibt sich aus der Rückkehr der Kurve in den Normalzustand.

Citi-Strategen: Vorsicht ist geboten

"Die gute Nachricht ist, dass die Märkte jetzt realistischere Gewinnprognosen eingepreist haben, mit einem Puffer für weitere Herabstufungen in Europa", erklärten die Strategen von Citi. Sie warnten jedoch, dass das Positionierungsniveau der Anleger nur langsam zurückgeht und die Risiken weiterhin zu einer weiteren Marktschwäche neigen.

Die Bärenmarkt-Checkliste von Citi, die bei ihrem jüngsten Höhepunkt 8,5 von 18 roten Flaggen aufwies, deute nun darauf hin, dass es ratsam sei, bei Marktschwächen zu kaufen, hieß es in der Notiz. Dennoch wollen die Strategen lieber auf Anzeichen einer breiteren Positionsauflösung und einer Stabilisierung der Gewinne warten, bevor sie den Dip kaufen.

Defensive Positionierung

Vor diesem Hintergrund hat Citi ihre globale Aktienstrategie defensiver ausgerichtet. Die USA wurden auf "Overweight" hochgestuft. Das Vereinigte Königreich wurde auf "Neutral" gesetzt. Außerdem wurde der globale Kommunikationsdienstleistungssektor auf "Overweight" und der Sektor für Konsumgüter des täglichen Bedarfs auf "Neutral" hochgestuft.

Für Anleger, die sich Sorgen über anhaltende Volatilität machen, empfehlen die Strategen eine defensive Positionierung, insbesondere im Vereinigten Königreich, wo günstige Bedingungen vorherrschen.

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