PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die meisten europäischen Börsen haben am Donnerstag weiter zugelegt. Analyst Markus Huber vom Londoner Investmenthaus Peregrine & Black begründete die zunächst schleppende Kursentwicklung mit etwas Zurückhaltung der Anleger vor dem viel beachteten US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag. Dieser ist ein wichtiger Faktor dafür, ob die amerikanische Notenbank Fed - wie von ihrer Chefin Janet Yellen am Mittwoch angedeutet - im Dezember erstmals seit 9 Jahren die Zinsen erhöhen wird.
Nach zwischenzeitlichen Verlusten lag der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) am späten Vormittag 0,51 Prozent höher bei 3456,698 Punkten. Zur Wochenmitte hatte der Eurozonen-Leitindex seine Gewinne bis zum Handelsschluss komplett eingebüßt und knapp im Minus geschlossen. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris gewann zuletzt 0,64 Prozent auf 4980,16 Punkte, wogegen es für den Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,56 Prozent auf 6376,71 Punkte bergab ging.
Aus europäischer Branchensicht hatten am Donnerstag die Pharmaunternehmen die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um 1,09 Prozent zu. Dagegen sackte der Index der Öl- und Gasfirmen um 1,51 Prozent ab.
Als Kurstreiber im Pharma-Index erwies sich der Kurssprung von rund 3 Prozent bei AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG). Der britisch-schwedische Konzern litt zwar im dritten Quartal unter unter negativen Währungseffekten, ist aber dank seiner alten Umsatzschlager optimistischer für das Gesamtjahr als bisher.
Die französische Großbank Societe Generale (PA:SOGN) (PSE:PGLE) (FSE:SGE) steigerte ihren Quartalsgewinn stärker als erwartet, was die Aktien um fast 6 Prozent steigen ließ. Dagegen belasteten hohe Kosten für Großschäden den Schweizer Versicherungskonzern Zurich (FSE:ZFIN) (VTX:ZURN) sichtbar. Experten hatten damit allerdings schon gerechnet. Die Anteilsscheine schafften ein Plus von 0,72 Prozent.
Beim Energiekonzern Engie (PSE:PENGI) (ETR:GZF) (PSE:PGSZ) freuten sich die Anleger trotz vorsichtigerer Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung über Kursgewinne von über 1,5 Prozent. Die Franzosen leiden unter den niedrigen Öl- und Gaspreisen. Die Schweizer Bank UBS (VX:UBSG) setzt indes auf einen gewinnträchtigen Konzernumbau durch den Verkauf von Aktivitäten in den USA und empfiehlt die Aktie nun zum Kauf.
Der Windturbinen-Hersteller Vestas (XETRA:VWS) überzeugte mit überraschend starken Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen. Entsprechend verteuerten sich die Aktien des Nordex-Konkurrenten (ETR:NDX1) um knapp 5 Prozent.