PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Zunehmende Befürchtungen über einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") haben sämtliche europäische Aktienmärkte zum Wochenauftakt wieder unter Verkaufsdruck gesetzt. Der EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) verlor am Vormittag 1,08 Prozent auf 3465,10 Punkte, nachdem er in der Vorwoche ein moderates Minus von 0,2 Prozent verzeichnet hatte.
Der Pariser Leitindex CAC 40 (CAC 40) sank am Montag zuletzt um 0,94 Prozent auf 4854,92 Zähler. Der FTSE-100-Index (ISE:UKX) in London fiel um 0,72 Prozent auf 6736,00 Punkte. In Athen brach der Leitindex Athex Composite um mehr als 5 Prozent ein. Am Wochenende hatte sich der Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern wieder zugespitzt. Bei den diskutierten Reformen für Hellas bestehen weiter große Meinungsdifferenzen, die auch ein Vermittlungsversuch von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker nicht verringern konnte. Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis dringt auf einen Schuldenerlass.
Mittlerweile sind auch zuvor noch gemäßigte Stimmen innerhalb der EU auf Konfrontationskurs zur griechischen Haltung gegangen. "Entweder wird Griechenland sich hierdurch beindrucken lassen und eine Kehrtwende vollziehen, oder die Verhandlungen werden sich auf den Umgang mit einer Staatspleite und den Grexit verlagern. Die Lage hat sich stärker verschärft, als wir es uns für diesen Zeitpunkt hätten vorstellen können", kommentierten die Volkswirte der Commerzban die jüngste Entwicklung.
Unter den einzelnen Branchen in Europa standen Bergbauaktien (DJX:SXPP) sowie Öl- und Gaswerte (DJX:SXEP) mit einem Minus von 0,40 Prozent noch am besten da. Ganz unten im Tableau waren Papiere aus den Branchen Technologie (DJX:SX8P) und Automotive (DJX:SXAP) mit Verlusten von 1,45 Prozent beziehungsweise 1,38 Prozent zu finden.
Unternehmensnachrichten waren erneut rar gesät. Zu den europaweit attraktivsten Werten gehörten die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M)
Die Titel von Roche (FSE:RHO5) (VTX:ROG) zeigten sich von positiven Produktnachrichten gänzlich unbeeindruckt und verloren marktkonforme 0,87 Prozent. Der Pharmakonzern hatte eine weitere Studie zum Medikament Actemra vorgestellt. Die "First Bio Study" habe die Wirksamkeit bei japanischen Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) bestätigt, hieß es.