PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienindizes in Europa haben am Dienstag ohne klare Impulse etwas nachgegeben. Der EuroStoxx-50-Index (DJX:SX5E) stand am Vormittag mit 0,33 Prozent im Minus bei 3146,89 Punkten. Der Pariser Leitindex Cac 40 (PSE:PCAC) gab 0,45 Prozent auf 4399,28 Punkte ab. Der FTSE-100-Index (ISE:UKX) verlor in London 0,55 Prozent ab auf 6828,09 Punkte.
Die Vorgabe aus Übersee helfe den europäischen Märkten nicht weiter nach oben, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. So hätten sich die Börsen in Asien uneinheitlich entwickelt und an der Wall Street hätten Gewinnmitnahmen eingesetzt, nachdem der S&P-500-Index (SPI:INX) einen Rekord markiert hatte. Insgesamt habe es in den vergangenen Tagen kaum neue Impulse gegeben. Grundsätzlich schienen die Anleger mit Blick auf die Weltwirtschaft aber etwas zuversichtlicher zu werden. Sie sollte sich als stark genug erweisen, die von der US-Notenbank eingeleiteten geldpolitischen Bremsmaßnahmen und auch die Turbulenzen in einigen Schwellenländern zu verkraften. Positive Nachrichten rückten so wieder in den Vordergrund.
Schwächster Sektor im europäischen Geschäft sind am Morgen die Rohstoffwerte mit einem Minus von 1,77 Prozent im Stoxx 600 Basic Resource (DJX:SXPP). Entsprechend bildete auch die Aktie des Minenkonzerns Rio Tinto (ISE:RIO) mit einem Abschlag von 3,12 Prozent auf 3426 Pence das Schlusslicht im Stoxx 50. Fallende Metallpreise hätten schon in Australien auf den Sektor gedrückt und das belaste nun auch in London, hieß es. Wie am Vortag wurden dagegen Bauwerte in Europa favorisiert: Der Stoxx 600 Construction & Materials (DJX:SXOP) war der stärkste Sektor.
Im EuroStoxx 50 rutschten Vivendi-Aktien (PSE:PVIV) nach der Zahlenvorlage des Medienkonzerns mit minus 3,65 Prozent auf 20,475 Euro ans Ende. Die Franzosen haben zwar nur dank des Verkaufs zweier Töchter einen Gewinnsprung hingelegt. Damit schnitten sie aber immer noch besser ab als von Analysten erwartet. Unterdessen treibt Vivendi die Trennung von der gebeutelten Mobilfunktochter SFR voran. Analyst Ian Whittaker vom Londoner Investmenthaus Liberum bleibt bei seiner Kaufempfehlung mit dem Kursziel 27 Euro. Für ihn ist die Restrukturierung Schlüssel zum Erfolg.
Bester Wert im Eurozonen-Leitindex waren CRH-Aktien (ISE:CRH) mit plus 3,85 Prozent auf 21,16 Euro. CRH will nach einem verlustreichen Jahr 2013 nicht zuletzt durch die Trennung von unrentablen Geschäften wieder auf Wachstum schalten. 2014 rechnen die Iren damit, ihr Ergebnis wieder zu steigern. Laut Analyst Barry Dixon von Davy Research hellen sich die Aussichten auf, nachdem die Zahlen für das Jahr 2013 besser als erwartet ausgefallen sind. Indem der Baustoffkonzern sein Beteiligungsportfolio überprüfe, stelle er zudem die Weichen wieder auf Wachstum.