PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas Börsen haben zum Wochenschluss insgesamt eher verhalten reagiert. Während der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone seine Vortagesgewinne etwas ausbaute, litt die Londoner Börse ein wenig unter der Schwäche der Minenwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR). In Paris regten derweil am Freitag Spekulationen um die künftige Eignerstruktur des Kosmetikherstellers L'Oreal (9:OREP) die Phantasie der Börsianer an.
Der EuroStoxx rückte zuletzt um 0,10 Prozent auf 3542,97 Punkte vor. Für Verunsicherung sorgte einmal mehr Nordkorea: Mit der Drohung, eine Wasserstoffbombe über dem Pazifik explodieren zu lassen, hatte das asiatische Land den "kalten Krieg" mit den USA um sein Atomprogramm gefährlich verschärft. Auf Wochensicht deutet sich damit gleichwohl ein Plus von knapp 1 Prozent an. Für Rückenwind sorgt weiterhin die Rekordjagd an der oft tonangebenden Wall Street.
Beim Londoner Leitindex FTSE 100 stand zuletzt ein Minus von 0,09 Prozent auf 7257,70 Punkte zu Buche. Der Pariser CAC 40 (CAC 40) stieg um 0,26 Prozent auf 5280,83 Punkte.
Spitzenreiter im französischen Leitindex und auch im EuroStoxx waren die Aktien von L'Oreal, die um rund 3,5 Prozent anzogen. Der Tod der L'Oreal-Milliardenerbin Liliane Bettencourt heizte die Spekulationen über den Anteil von Großaktionär Nestle (5:NESN) erneut an. Der Schweizer Lebensmittelkonzern selbst wollte sich zu den Spekulationen am Markt nicht äußern. Dessen Papiere stiegen zuletzt in Zürich um knapp 1 Prozent.
Aktuell richten sich die Blicke auf den zwischen Nestle und der Gründerfamilie Bettencourt ausgehandelten Aktionärsvertrag. Dieser sieht vor, dass sowohl der Schweizer Konzern als auch der Bettencourt-Clan ihren Anteil bis zu sechs Monate nach dem Tod von Liliane Bettencourt nicht erhöhen können. Verkaufen können beide Partien ihre Anteile hingegen jederzeit. "Viel dürfte nun von Bettencourts Kindern abhängen", schrieb der Experte Martin Deboo vom Analysehaus Jefferies.