PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten sind auch am Dienstag wegen des weltweiten Handelskonflikts in der Defensive geblieben. Ein anfänglicher Erholungsversuch im EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor bis zum Abend deutlich an Schwung. Letztlich ging der europäische Leitindex nahezu unverändert mit minus 0,01 Prozent bei 3368,72 Punkten aus dem Handel.
Auch in Paris verharrte der CAC-40 (CAC 40) nahezu auf der Stelle, er gab um 0,05 Prozent auf 5281,29 Punkte nach. Der FTSE 100 in London konnte einen kleineren Teil seiner Vortagesverluste ausgleichen und stieg um 0,37 Prozent auf 7537,92 Zähler.
Am Vortag waren die Börsen weltweit wegen des Zwists zwischen den USA und China sowie der Europäischen Union in die Knie gegangen. An diesem Dienstag hätten vor allem Händler die niedrigeren Kurse als Einstiegsgelegenheit genutzt, schrieb David Madden von CMC Markets UK.
Der Konflikt droht indes weiter zu eskalieren. Die US-Regierung erwägt, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken. Dies wurde zuletzt jedoch etwas vom Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, entschärft. Er hatte gesagt, es gebe keine Pläne, Investitionen von Unternehmen aus speziellen Staaten zu beschränken.
In Europa kletterten am stärksten mit rund einem Prozent Aufschlag die volatilen Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR). Reise- und Freizeitwerte kamen hingegen mit mehr als 1 Prozent unter Druck. Der Automobilsektor konnte seine Gewinne indes nicht bis zum Abend verteidigen. Auch Aktien von Renault (9:RENA) gaben zu Handelsende moderat nach. Sie hatten zuvor noch von einem auf "Equalweight" verbesserten Votum durch Morgan Stanley (112:MWD) profitiert.
In London rutschten die Papiere von Inmarsat um 12,50 Prozent ab. Der französische Satellitenbetreiber Eutelsat (PA:ETL) will nun doch kein Gebot für den britischen Konzern abgeben, der sich auf Mobilfunkdienste via Satellit spezialisiert hat.