PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Leichte Kursgewinne haben zum Wochenauftakt die europäischen Börsen verbucht. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) schloss am Montag 0,44 Prozent höher bei 3665,28 Punkten. Das war der höchste Schlusskurs seit Anfang November. Anleger mussten abwägen zwischen der Hoffnung, dass in Deutschland bald eine neue Regierung gebildet werden kann, und dem anhaltenden "Shutdown" in den USA.
Hierzulande hatte die SPD am Wochenende grünes Licht für Koalitionsverhandlungen mit der Union gegeben. In Washington fanden Republikaner und Demokraten hingegen weiter keinen Ausweg aus der Haushaltssperre. "Die Haushaltskassen in Washington sind für den Moment zwar leer, aber niemand erwartet, dass dies ernsthafte wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen wird", kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Der CAC 40 (CAC 40) in Paris gewann 0,28 Prozent auf 5541,99 Zähler auf den höchsten Schlusskurs seit rund zehn Jahren. Der Londoner FTSE 100 gab hingegen um 0,20 Prozent auf 7715,44 Punkte leicht nach. Hier bremste das starke Pfund, das die Exporte britischer Unternehmen belasten kann. Zum US-Dollar stieg das Pfund auf den höchsten Stand seit dem Brexit-Votum im Juni 2016. Bei den Unternehmen sorgten Übernahmen für Schlagzeilen. Aktien von Yoox-Net-A-Porter (6:YNAP) schossen in Mailand um fast ein Viertel auf knapp 38 Euro nach oben, nachdem der Luxusgüterkonzern Richemont (5:CFR) eine Offerte für die Italiener abgegeben hatte. Die Schweizer bieten 38 Euro je Yoox-Aktie. Kepler-Experte Marco Baccaglio riet den Anlegern dazu, das Angebot anzunehmen. Papiere von Richemont gaben in Zürich um 1,55 Prozent nach und waren der schwächste Titel im Leitindex SMI. Aktiv wurde auch der französische Pharmakonzern Sanofi (9:SASY), der für 11,6 Milliarden US-Dollar das auf seltene Blutkrankheiten spezialisierte US-Biotechunternehmen Bioverativ kaufen will. Mit 105 Dollar je Anteilschein bietet Sanofi einen Aufschlag von 64 Prozent zum jüngsten Kursniveau von Bioverativ. Die Papiere von Sanofi büßten daraufhin in Paris knapp 3 Prozent ein. Sie waren damit das Schlusslicht im EuroStoxx-50.