PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach ihrem jüngsten Kursrutsch haben sich die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Freitag stabilisiert. Der EuroStoxx 50 F:SX5E verbesserte sich in den ersten anderthalb Stunden um 0,48 Prozent auf 3121,25 Punkte. Auf Wochensicht liegt der europäische Leitindex aber noch gut drei Prozent hinten. Feiertagsbedingt fehlen am Freitag die Impulse der vierzehn deutschen Indexmitglieder. In Paris stieg der Cac 40 (PSE:PCAC) um 0,61 Prozent auf 4268,42 Punkte. Der britische Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) gewann 0,63 Prozent auf 6486,86 Punkte.
Nach der EZB am Vortag steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht kurz vor dem Wochenende ein weiterer Höhepunkt auf der Agenda. Der Jobmarkt ist nicht zuletzt für die Geldpolitik der US-Notenbank von großer Bedeutung. Sollten die Zahlen robust ausfallen, dürfte wieder verstärkt über die Zinswende - die erste Zinsanhebung seit der Finanzkrise - diskutiert werden. Sie wird im kommenden Jahr erwartet.
Führend in der Branchenübersicht sind die Reise- und Freizeittitel (DJX:Q1G) - nicht zuletzt dank einem Kurssprung um über sechs Prozent der Easyjet-Aktien (ISE:EZJ) (FSE:EJT). Der britische Billigflieger rechnet nun mit einem Gewinnsprung von mindestens einem Fünftel. Der Vorsteuergewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September soll mit 575 bis 580 Millionen britischen Pfund (741 Mio Euro) noch etwas höher liegen als im Juli avisiert. Analysten von Panmure und Davy blieben in ersten Kommentaren bei ihren positiven Einschätzungen.
Weniger gefragt waren dagegen die als defensiv geltenden Branchen Gesundheit (DJX:SXDP) und Nahrungsmittel (DJX:SX3P). Bernstein-Anylst Andrew Wood senkte seine Gewinnschätzungen für letztere wie auch einige Konsumtitel angesichts anhaltend schwieriger Marktbedingungen.
In der Schweiz knickten Papiere der UBS (ETR:UBRA) F:UBSN gegen den Trend um rund zwei Prozent ein. Die Großbank muss in Frankreich einem Pressebericht zufolge eine sehr hohe Geldstrafe bezahlen. Wie die Westschweizer Tageszeitung "Le Temps" am Freitag online mit Bezug auf juristische Dokumente schreibt, droht der größten Schweizer Bank in Frankreich eine Strafe von bis zu fünf Milliarden Euro im Falle einer Verurteilung wegen Geldwäsche und Steuerbetrug.