PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte sind nach 3 Verlusttagen auch am Dienstag nicht in die Gänge gekommen. Die anhaltende Talfahrt an Chinas Börsen wegen der Sorgen um die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft belastete vor allem die Rohstoffunternehmen, da China als größter Rohstoffe-Importeur gilt.
Ähnlich wie am Vortag konnte der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) seine Anfangsgewinne nicht halten. Zuletzt gab der Leitindex der Eurozone um 0,10 Prozent auf 3172,23 Punkte nach. Der CAC 40 (CAC 40) in Paris trat mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 4517,85 Punkte praktisch auf der Stelle, während der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) wegen der Kursverluste der schwer gewichteten Bergbau-Aktien 0,90 Prozent auf 6030,04 Punkte einbüßte.
"An den Börsen herrscht vor den großen Terminen dieser Woche so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm", schrieb Analyst Andreas Paciorek vom Devisenhändler CMC Markets die Lage. Er verwies auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Donnerstag, den großen Verfallstermin an den Terminbörsen am Freitag und die griechische Parlamentswahl am Sonntag. "Da ist keinem Anleger übel zu nehmen, dass er im Vorfeld eher auf Nummer Sicher geht und die Füße still hält."
Im europäischen Branchenvergleich hatten die Autotitel dank guter Absatzzahlen die Nase vorn: Der Subindex (DJX:SXAP) im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 0,65 Prozent. Über dem europäischen Markt scheint weiter die Sonne: Selbst im traditionell schwachen Sommermonat August wurden erneut mehr Autos abgesetzt als im Vorjahreszeitraum, wie der Branchenverband Acea zum Start der Weltleitmesse IAA mitteilte.
Schlusslicht in der Branchenübersicht war hingegen der Index der Rohstoffunternehmen (DJX:SXPP): Er knüpfte mit minus 2,35 Prozent an die Verlustserie der vergangenen Tage an. Im Versorgerindex (DJX:SX6P) sorgten vor allem die massiven Kursverluste bei RWE (XETRA:RWEG) und Eon (ETR:EOAN) für ein Minus von 1,55 Prozent.
Bei den Einzelwerten stachen UBS-Aktien (VTX:UBSN) (ETR:UBRA) mit einem Kursplus von 1,28 Prozent positiv heraus - ungeachtet einer Abstufung durch die Deutsche Bank, die nur noch eine Halteempfehlung für die Aktie des Schweizer Konkurrenten ausspricht. Beim Lebensmittelkonzern Nestle (VTX:NESN) (XETRA:NESN) sorgte eine neue Kaufempfehlung der japanischen Bank Nomura für Kursgewinne von 0,98 Prozent.
Dass Philips (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) 2016 mit einem moderaten Umsatzwachstum rechnet, stieß bei den Anlegern auf Wohlwollen: Die Aktien des mitten in der Aufspaltung steckenden Elektrokonzerns gewannen 1,00 Prozent.