PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der VW-Skandal und die Folgen haben zu Beginn der Woche erneut die Börsen in Europa runtergezogen. Die Autowerte waren schwach. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor bis zum späten Vormittag 1,21 Prozent auf 3075,38 Punkte.
Anders als in den USA stünden in Europa kaum relevante Wirtschaftsdaten an, sagte Markus Huber, Analyst bei Peregrine & Black. Deswegen sei der Abgas-Skandal um Volkswagen für niedrigere Kurse verantwortlich. Händler verwiesen zudem auf Medienberichte vom Wochenende, wonach Volkswagen schon vor Jahren Kenntnis vom Einsatz rechtswidriger Software bei Abgasuntersuchungen gehabt habe.
Der Stoxx 600 Autos & Parts (DJX:SXAP), der in der vergangenen Woche von dem Skandal belastet worden war, war mit einem Minus von mehr als 3 Prozent eine der schwächsten europäische Branchenindizes. Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) gaben um mehr als 6 Prozent nach.
Die Aktien des weltgrößten Braukonzerns AB Inbev (FSE:ITK) (BRU:ABI) setzten sich hingegen an die EuroStoxx 50-Spitze mit einem Plus von mehr als einem Prozent. Medienberichten zufolge will AB Inbev schon bald ein konkretes Angebot für den Rivalen SABMiller (FSE:BRW1) (ISE:SAB) machen, dessen Papiere mit einem Plus von mehr als dreieinhalb Prozent den vordersten Platz im britischen "Footsie" erklommen. Eine Größenordnung von 70 Milliarden Pfund (95 Mrd Euro) stehe im Raum, hieß es.
Der Subindex des Stoxx 600 für die Anbieter von Basisrohstoffen (DJX:SXPP) stand wie bereits in der vergangenen Woche unter Druck und gab um mehr als dreieinhalb Prozent nach. Der rohstofflastige Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) verlor entsprechend zuletzt 0,95 Prozent auf 6051,02 Punkte.
Schlusslicht waren die Papiere des Rohstoffkonzerns Glencore, die mit einem Minus nahezu 16 Prozent auf ein neues Rekordtief seit dem Börsengang 2011 fielen. Hintergrund war ein Analystenkommentar, der die Frage stellte, wie viel Wert den Aktionären bleibe, wenn die Rohstoffpreise weiter im Keller verharren.
Für Vodafone (FSE:LONDON:VOD) (ISE:VOD) ging es als drittschwächster Wert um mehr als dreieinhalb Prozent nach unten. Der Telekomkonzern und der Kabelriese Liberty Global (NASDAQ:LBTYK) (NASDAQ:LBTYA) wurden sich bei den Verhandlungen um einen Tausch von Geschäftsteilen nicht handelseinig und brachen die Gespräche ab.
Der CAC 40 (CAC 40) in Paris sank um 1,15 Prozent auf 4429,15 Punkte. Passend zum europäischen Trend lag auch hier Autobranche am Indexende. Die Papiere des Zulieferers Valeo (PARIS:VLOF) (PSE:PFR) (FSE:VSA) und die Aktien von Peugeot (PSE:PUG) (FSE:PEU) und Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL) sackten jeweils um mehr als dreieinhalb Prozent ab.
Der Schweizer Swiss-Market-Index (SMI) (SFF:SMI) fiel um moderate 0,22 Prozent. Gewinner waren die Aktien von Roche (FSE:RHO5) (VTX:ROG) mit einem Plus von 2,19 Prozent. Der Pharmakonzern hatte positive Studienresultate zu einem Medikament gegen Multiple Sklerose veröffentlicht.