FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Kurskorrektur zu Wochenbeginn dürfte der deutsche Aktienmarkt am Dienstag schon wieder an seiner Stabilisierung arbeiten. Gewinnmitnahmen hatten den Dax (DAX) am Montag von seinem Rekordniveau nach unten gedrückt. Den Hauptgrund für die neue Risikoscheu der Anleger sieht Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG in Griechenland, aber auch Chinas Wirtschaft erzeuge mit zuletzt schwächeren Daten weiterhin Sorgenfalten.
Der X-Dax (DAX) stand eine knappe Stunde vor Handelsstart bei 10 689 Punkten um 0,22 Prozent über dem Vortagesschluss des Leitindex. Der X-Dax zeigt den außerbörslichen Stand des Aktienbarometers an. Vor seinem Rückschlag hatte der Dax eine vierwöchige, fast durchgängige Gewinnserie mit einem Anstieg von bis zu 17 Prozent auf den Rekord bei 10 984 Punkten hingelegt. Der Future auf den Eurostoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) liegt am Morgen um 0,18 Prozent höher als zum Handelsende in Europa.
BOSS MIT PLATZIERUNG IM FOKUS
Ein weiterer Anteilsverkauf von Permira hat die Aktie von Hugo Boss (XETRA:BOSSn) vorbörslich unter Druck gebracht. Der Finanzinvestor platziert einem Händler zufolge 9 Millionen Anteile des Modekonzerns am Markt. Boss hatte am Vorabend mitgeteilt, dass Großaktionär Permira mindestens 7,35 Millionen Aktien oder 10,4 Prozent des Kapitals an institutionelle Investoren verkaufen wolle. Zudem sollen weitere Anteile direkt an die Familie Marzotto losgeschlagen werden. Die Platzierung sei abgeschlossen, sagte ein Händler. Der Preis pro Aktie liege bei 102 Euro am untersten Ende der Verkaufsspanne. Die Platzierung sei überraschend, da noch im Dezember eine Mindesthaltefrist - der so genannte "Lock-Up" - von drei Monaten angekündigt worden sei.
Die Aktien von HeidelbergCement (XETRA:HEIG) gaben nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen vorbörslich ebenfalls etwas nach. Einem Börsianer zufolge gibt es allerdings Verwirrung um die Höhe der Markterwartungen für die Jahreszahlen. So seien einige Schätzungen im Marktkonsens noch nicht auf den Verkauf der Bauprodukte-Sparte in Nordamerika und Großbritannien angepasst worden, sagte er. Daher erschienen die Ergebnisse für 2014 auf den ersten Blick schwach.Ein anderer Marktteilnehmer nannte die Jahreszahlen "unspannend".