FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den geldpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan dürfte der Dax (DAX) am Mittwoch mit Gewinnen starten. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor der Handelseröffnung einen Zuwachs von 0,56 Prozent auf 10 452 Punkte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich am Morgen ein Anstieg um 0,75 Prozent an.
Etwas Auftrieb kommt nun vor allem von der Börse in Tokio, die insgesamt positiv auf die Entscheidungen der japanischen Währungshüter reagierte. Nun wird mit Spannung auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed gewartet, die allerdings nach Handelsschluss in Deutschland erfolgt.
GELDPOLITIK DER BANK OF JAPAN WEITER LOCKER - WAS MACHT DIE FED?
Die japanische Notenbank hält an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest und will die Wirtschaft weiter so schnell wie möglich ankurbeln. Sie beließ den Leitzins bei minus 0,1 Prozent, gleichzeitig soll der Spielraum bei der Ausweitung der Geldmenge steigen. Um die Renditen am Anleihemarkt im Griff zu behalten, müssen die Notenbanker aber eventuell künftig mehr Geld über den Aktien- statt über den Rentenmarkt in die Volkswirtschaft pumpen.
Die Anleger warten nun gespannt auf die Nachrichten der US-Notenbank Fed. Diese wird ihre Entscheidungen zur weiteren Geldpolitik um 20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit bekannt geben. Nach Einschätzung der meisten Experten dürften die Währungshüter nach zuletzt schlecht ausgefallenen Konjunkturdaten wohl erneut auf eine Leitzinsanhebung verzichten. Damit bliebe es beim aktuell niedrigen Niveau von 0,25 bis 0,50 Prozent.
Seit der im Dezember 2015 eingeläuteten Zinswende wurde eine Fortsetzung wurde zwar immer wieder in Aussicht gestellt, aber nie geliefert. Sollte die Fed wider Erwarten doch zur jetzigen Sitzung ihr jahrelang billiges Geld verteuern, dürfte dies nach Einschätzung von Beobachtern viele Investoren auf dem falschen Fuß erwischen. Dirk Gojny von der National-Bank vermutete am Morgen aber eher, dass Fed-Chefin Janet Yellen die Märkte auf eine Zinserhöhung im Dezember einstimmen dürfte.