FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach vier Handelstagen in Folge mit Gewinnen fehlt es dem Dax (DAX) am Dienstag an weiteren Aufwärtsimpulsen. Die Anleger warten vielmehr auf Signale der Notenbanken. Entsprechend halfen auch die Börsen in den USA und Asien kaum weiter. An der Wall Street ging dem Dow Jones Industrial (Dow Jones) am Vorabend auf dem Weg zu seinem im Juli markierten Rekordhoch die Puste aus. In China zeigten sich die wichtigsten Indizes im späten Handel an diesem Morgen etwas schwächer.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) lässt rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Minus von 0,11 Prozent auf 12 213 Punkte erwarten. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), der Leitindex der Euroregion, dürfte ebenfalls leicht in der Verlustzone starten.
Vor allem die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag wirft bereits ihre Schatten voraus. Während der Ratssitzung im Juli hatte Präsident Mario Draghi die Erwartungen angefacht, dass es neue geldpolitische Lockerungen geben könnte. Inzwischen gehen Ökonomen davon aus, dass der Strafzins für Banken weiter gesenkt wird. Eine Wiederaufnahme der Anleihekäufe indes gilt als unwahrscheinlich, da dies im EZB-Rat sehr umstritten ist. In den USA entscheidet die Fed dann in der nächsten Woche über ihre weitere Geldpolitik. Weil eine Entspannung derzeit nicht absehbar ist, rechnen die Börsianer auch in den USA mit weiteren Zinssenkungen. Erst Ende Juli hatte die US-Notenbank ihren Leitzins erstmals seit gut zehn Jahren verringert.
Unter den Einzelwerten dürften die Anteile der Deutschen Bank (4:DBKGn) Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben sie im Vergleich zum Xetra-Kernhandel am Vortag um rund 0,6 Prozent nach. Allerdings haben sie sich auch bereits wieder deutlich von ihrem jüngsten Tief von Mitte August abgesetzt.
Das angeschlagene Finanzinstitut rechnet wegen der fortgesetzt niedrigen Zinsen und der abflauenden Konjunktur in vielen Ländern mit Gegenwind für das angepeilte Ertragswachstum. Finanzvorstand James von Moltke stellte während einer Investorenkonferenz am Vortag in New York bis zum Jahr 2022 einen Ertrag zwischen 24 und 25 Milliarden Euro in Aussicht. Damit ist die Deutsche Bank noch etwas vorsichtiger als noch im Juli geworden.
Symrise (4:SY1G) legten auf Tradegate indes etwas mehr als 1 Prozent zu. Die französische Großbank Societe Generale (PA:SOGN) bekräftigte ihre Kaufempfehlung für die Aktie und hob ihr Kursziel von 94 auf 100 Euro an. Die Wachstumsstory hinter der Aktie des Aromen- und Duftstoffherstellers sei überzeugend, schrieb Analyst Thomas Swoboda und lobte die frühzeitige und disziplinierte Diversifikation in schnell wachsende Umgebungsmärkte. Zudem trügen die rekordhaft gewachsenen Investitionen Früchte. Sein neues Kursziel spiegele den Wendepunkt für die Profitabilität wider.