FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit beschert dem deutschen Aktienmarkt am Montag weiteren Rückenwind. Der X-Dax als Indikator für den Dax (DAX) deutete knapp eine Stunde vor Handelsbeginn auf ein Plus von 0,44 Prozent auf 11 651 Punkte hin. Bereits am Freitag hatte der Dax die im neuen Jahr begonnene Erholungs-Rally fortgesetzt und war auf den höchsten Kurs seit Anfang November gestiegen.
Auch der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird zu Wochenbeginn höher erwartet. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auf Basis der Fortschritte bei den Verhandlungen ein Abkommen bei einem Gipfel Ende März schließen könnten. "Diese Meldung und die damit verbundenen Erwartungen sorgen heute Morgen dafür, dass der Dax freundlich in den Handel starten wird", schrieb Christian Schmidt von der Helaba am Morgen. "Die Hoffnungen auf einen Deal sind hoch" betonte auch David Madden von CMC Markets UK.
Die positiven Signale zum US-chinesischen Handelsstreit hatten bereits in der vergangenen Woche rund um den Globus die Stimmung weiter aufgehellt. Ebenso hatten teils erfreuliche Daten aus China - dem Dauersorgenkind der Anleger - für wachsende Zuversicht an den Aktienmärkten gesorgt. Am Montag zeigten sich entsprechend auch die asiatischen Börsen in guter Form. Dabei stehen den Börsianern in dieser Woche neben der weiter laufenden Berichtssaison noch einige andere wichtige Termine bevor, darunter der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag und am Freitag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht.
Auf Unternehmensseite rücken an diesem Montag einmal mehr die Autowerte in den Blick - nach den am Freitag präsentierten mauen US-Absatzzahlen und wegen der beginnenden Messe in Genf. Nach Einschätzung der Branche steht ihr angesichts sinkender Nachfrage ein weltweit schwieriges Geschäft in diesem Jahr bevor. Insbesondere VW (4:VOWG_p)-Anteile stehen im Fokus. Laut "Spiegel" hat die Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP der Kernmarke Volkswagen (4:VOWG_p) die Erreichung ihres Margenziel für 2018 verhagelt.
Bei der Deutschen Bank (4:DBKGn) könnten laut "Spiegel"-Informationen für Bewegung sorgen, dass Katar seinen Einfluss ausbauen will. Schlechte Nachrichten scheinen unterdessen für den Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC (4:FMEG)) aus Amerika zu kommen: Ein Händler verwies auf einen Medienbericht, demzufolge die Trump-Administration an einem neuen Vergütungsansatz für Dialysepatienten arbeitet, mit der eine kostengünstigere Behandlung zu Hause und Transplantationen bevorzugt würden. Dies wäre vor allem für die Fresenius-Tochter und deren Konkurrent DaVita ein Risiko, so der Börsianer.
Die Niederlage gegen Augsburg enttäuscht unterdessen nicht nur die Fans von Borussia Dortmund (104:BVB), sondern auch die Anleger: Die Aktien des einzigen börsennotierten deutschen Fußballvereins gaben am Morgen vor Handelsbeginn deutlich nach.