FRANKFURT (dpa-AFX) - Kursgewinne an der Wall Street vom Vorabend dürften die Erholung im Dax (DAX) am Donnerstag zunächst weiter vorantreiben. Wieder spürbar steigende Ölpreise hatten jenseits des Atlantiks für Rückenwind gesorgt. Der Euro (FX1:EURUS) hingegen könnte sich für den deutschen Aktienmarkt als Bremsklotz erweisen, nachdem er am Morgen wieder die Marke von 1,14 US-Dollar übersprungen hatte.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,37 Prozent auf 9660 Punkte. Tags zuvor wurde noch bei 9505 Punkten die charttechnische Unterstützung im Dax getestet, von der sich das Börsenbarometer letztlich wieder nach oben absetzen konnte.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich an diesem Morgen ein Zuwachs von 0,39 Prozent ab.
PROTOKOLLE DER NOTENBANKEN IM FOKUS
Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank hatte keine Überraschungen enthalten. Es bestätigte letztlich, dass die Meinung der Fed-Mitglieder zu weiteren Zinsanhebungen auseinander gehen.
Am heutigen Tag folgen die Europäer mit ihrem Bericht von der jüngsten Zusammenkunft der Europäischen Zentralbank (EZB). Laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank könnten sich darin Hinweise finden lassen, wie die EZB im Fall einer weiterhin geringen Teuerungsdynamik agieren werde, "also ob sie die Geldpolitik dann erneut anpassen würde".
ABGAS-THEMATIK BEWEGT AUTOAKTIEN WEITERHIN
Unternehmensseitig könnten Autoaktien Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im Skandal um manipulierte Abgaswerte steht Volkswagen der erste Rechtsstreit mit einem Händler aus dem eigenen US-Vertragsnetz ins Haus. Der Besitzer dreier Autohäuser reichte am Mittwoch bei einem Gericht im US-Bundesstaat Illinois Klage wegen Betrugs gegen den deutschen Hersteller ein. Zudem liegen inzwischen die Prüfergebnisse des Kraftfahrt-Bundesamtes zum Diesel-Skandal vor, wie das "Handelsblatt" berichtete. Die Volkswagen-Aktie (XETRA:VOW3) präsentierte sich vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz aber unauffällig.
Die Aktien von Daimler (XETRA:DAIGn) werden ex Dividende gehandelt. Die Stuttgarter schütten 3,25 Euro je Anteil aus. Entsprechend fiel das Papier vorbörslich.
BASF (ETR:BAS) dürften wegen der Bilanzpräsentation der Tochter Wintershall im Blick stehen. Das Gas-und Ölunternehmen dürfte vom Ölpreisverfall belastet worden sein. Bei Lang & Schwarz lag die BASF-Aktie vorbörslich ein halbes Prozent im Plus.