FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag dank guter Vorgaben der Börsen in Übersee seine jüngste Erholung zunächst fortsetzen. An der Wall Street haben die wichtigsten Indizes erstmals seit Dezember wieder drei Handelstage in Folge zugelegt. Im Kielwasser der starken US-Börse ging es auch in Asien teils deutlich nach oben. Steigende Ölpreise sprichen für eine weiter anziehende Risikobereitschaft der Investoren. Sie werden derzeit als Konjunkturindikator besonders stark beachtet.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) stand am Morgen mit 9414 Punkten um 0,39 Prozent über dessen Xetra-Schluss. Der Future auf den EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) lässt für Europas Börsen einen vergleichbar starken Start erwarten.
Ein Händler begründete die gute Stimmung an den Märkten neben der fortgesetzten Ölpreiserholung auch mit der Veröffentlichung des Protokolls (Minutes) zur Januar-Sitzung der US-Notenbank Fed. Das Protokoll habe die Sorge der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses wegen des Verfalls der Rohstoffpreise und der Turbulenzen an den Finanzmärkten erneut gezeigt. Zuletzt rechneten entsprechend immer weniger Finanzmarktakteure mit weiteren Leitzinserhöhungen in den USA noch in diesem Jahr.
DEUTSCHE BÖRSE VORBÖRSLICH FAVORIT IM DAX
Vor Xetra-Handelsstart setzten sich die Aktien der Deutschen Börse (XETRA:DB1Gn) beim Broker Lang&Schwarz mit gut 3 Prozent Plus an die Dax-Spitze. Die unerwartete Erhöhung der Dividende auf 2,25 Euro pro Aktie sowie die zusätzlichen Einsparungen seien positiv, schrieb Analyst Chris Turner von der US-Investmentbank Goldman Sachs in einem ersten Kommentar zu den Geschäftszahlen des Börsenbetreibers.
Die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) (XETRA:FMEG) profitierten von einer ersten Einigung in einem Produkthaftungsverfahren. Sie legten vorbörslich leicht überdurchschnittlich zu und zogen auch die Papiere ihres Mutterkonzerns Fresenius (XETRA:FREG) mit. Die Einigung in diesem jahrelangen Rechtsstreit sei positiv, sagte ein Händler. Trotz der daraus resultierenden Belastung hat der Konzern laut eigenen Angaben seine Ziele für 2015 erreicht. Bei dem Verfahren, bei dem FMC Nordamerika Beklagter ist, geht es den Angaben zufolge um die Dialyselösung Granuflo/Naturalyte.