FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften am Montagmorgen zunächst durchschnaufen nach der jüngsten Rekordjagd im Dax (DAX). Zum Auftakt der neuen Handelswoche dürfte der deutsche Leitindex auf der Stelle treten. Vor dem Wochenende hatte der Dax eine weitere Höchstmarke erobert.
Am frühen Morgen signalisierte der X-Dax als Indikator für das Börsenbarometer gut eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart eine 0,01 Prozent höhere Eröffnung bei 12 376,54 Punkten. Für den EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone zeichnete sich eine um 0,03 Prozent höhere Eröffnung ab.
Die Vorgaben aus Übersee sind gemischt: Während an der Wall Street der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) seit dem Xetra-Schluss am Freitag unter dem Strich auf der Stelle trat und auch aus Tokio keine eindeutigen Impulse kamen, legten die Börsen Chinas in Erwartung weiterer staatlicher Konjunkturhilfen zu. Hintergrund war ein überraschend starker Rückgang des chinesischen Außenhandels.
NOTENBANK-GELD UND SCHWACHER EURO TREIBEN
Vor allem das billige Geld der Notenbanken, insbesondere der Europäischen Zentralbank (EZB), sowie der schwache Euro haben den hiesigen Aktienmarkt zuletzt auf historische Höhen geschoben. Experten warnen jedoch, dass die Kurse der makrowirtschaftlichen Entwicklung davonlaufen könnten. Besondere Bedeutung wird daher auch der anstehenden Berichtssaison deutscher Unternehmen beigemessen, die besonders gut ausfallen müsse, um den hohen Bewertungen gerecht zu werden, wie Experten betonten.
Craig Erlam vom Währungshändler Oanda rechnet für diesen Montag aber zunächst mit einem ruhigen Wochenauftakt, wobei sich das Tempo an den Märkten mit der erwarteten Nachrichtenflut in Form wichtiger Konjunkturdaten, Berichten der Notenbanken und Unternehmensbilanzen im Wochenverlauf schnell beschleunigen sollte.
In der neuen Handelswoche werden sich alle Augen vor allem auf die USA richten, wo die Berichtssaison nach dem verhaltenen Start durch den Aluminiumkonzern Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) mit den Bilanzen unter anderem mehrerer Banken an Fahrt aufnimmt. Hierzulande bleibt es an der Berichtsfront vorerst noch relativ ruhig. Aus der Dax-Reihe stehen zum Wochenbeginn einzig die Verkehrszahlen der Lufthansa (XETRA:LHAG) an.
WINCOR NIXDORF BEGRÄBT WACHSTUMSTRÄUME
Im Mittelpunkt am Montag dürften vor allem die Papiere von Wincor Nixdorf (XETRA:WING) stehen, die beim Broker Lang & Schwarz (L&S) im vorbörslichen Handel um mehr als 6 Prozent nachgaben und damit Schlusslicht im Mittelwerteindex MDax (MDAX) waren. Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass er nach einer enttäuschenden ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres nicht mehr mit einem Umsatz- und Ergebnisplus für 2014/2015 rechnet. Ein Börsianer sagte, dies komme zwar nicht überraschend - der Zeitpunkt der Gewinnwarnung sei jedoch unbefriedigend, nachdem erst in der vergangenen Woche Übernahmespekulationen und ein Pressebericht über die Suche nach einem Investor die Runde gemacht hatten.