n FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax F:DAX scheint nach seiner elftägigen Klettertour die Kraft für den Sprung über die Marke von 10 000 Punkten zu verlassen. Zum Handelsstart am Freitag dürfte sich der Leitindex kaum vom Fleck bewegen. Es fehlte der Antrieb durch die Überseebörsen, denn in Asien gab es zwar überwiegend Gewinne, doch in den USA waren die Handelsräume tags zuvor wegen eines Feiertags leer geblieben. Viele Investoren dürften diesen Freitag daher als Brückentag für ein langes Wochenende nutzen, zumal der Handel an der Wall Street verkürzt sein wird.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator wies knapp eine Stunde vor dem Handelsstart auf eine um 0,06 Prozent tiefere Eröffnung bei 9969 Punkten hin. Allerdings ist das deutsche Börsenbarometer während seiner längsten ununterbrochenen Gewinnserie seit über einem Jahr bereits um etwas mehr als 8 Prozent gestiegen. Der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E signalisierte an diesem Morgen einen im Vergleich zum Vortagesschluss unveränderten Start für den Leitindex der Eurozone.
KONJUNKTURDATEN BESONDERS IM FOKUS
Da der wesentliche Treiber für den jüngsten Aufwärtstrend die Hoffnung auf eine noch weitere Öffnung der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist, dürften die neuen Wirtschaftsdaten an diesem Tag im Fokus stehen. Es dürfte jetzt genau auf die Verbraucherpreise aus der Eurozone geachtet werden, sagte IG-Marktstratege Stan Shamu. Nach Meinung des Experten befinden sich die europäischen Aktienmärkte wieder an einem Punkt, an dem schlechte Nachrichten von der Konjunkturseite gute Nachrichten für die Kurse sind.
Die Einzelhandelsdaten aus Deutschland fielen unterdessen besser als erwartet aus. Nach einem Rückschlag im September stiegen die Umsätze im Oktober wieder, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
THEMA VERKAUF ZENTRAL BEI EON UND Allianz
Unter den Einzelwerten dürften ein weiteres Mal die Versorger im Blick stehen, denn - wie bereits seit längerem erwartet - verkauft Eon (ETR:EOAN) laut einem Bericht im "Wall Street Journal" wohl sein spanisches Geschäft an den Finanzkonzern Macquarie und den kuwaitischen Staatsfonds für rund 2,5 Milliarden Euro.
Die Allianz F:ALV, so ist in der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen, steht wiederum vor dem Verkauf des Privatkundengeschäfts ihrer schwächelnden US-Versicherungstochter Fireman's Fund.
ANALYSTENKOMMENTARE DÜRFTEN BEWEGEN
Ansonsten dürften vor allem Analystenkommentare bewegen. Eine Kaufempfehlung der UBS für die Papiere der Lufthansa F:LHA trug dazu bei, dass sie vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz um rund 1 Prozent stiegen. Die Anteilsscheine der HHLA kletterten vor Börsenstart unterstützt von einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um eineinhalb Prozent. Dagegen büßten die Titel der Kupferhütte Aurubis etwas mehr als 1 Prozent ein. Die US-Bank Goldman Sachs kassierte ihre Kaufempfehlung für die Aktie, da deren Bewertung inzwischen ausgereizt sei, wie es in der Studie hieß.
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