FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte vor der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag keine großen Sprünge machen. Ungeachtet wachsender Kritik am Kurs der EZB dürften die Währungshüter der Eurozone abermals nachlegen: Weil die Inflation trotz der Geldschwemme noch immer im Keller ist, erwarten Volkswirte auf der Sitzung des EZB-Rates eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Das viele billige Geld soll im Idealfall die Konjunktur ankurbeln.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am Morgen ein Plus von 0,02 Prozent auf 10 755 Punkte. Am Vortag hatte sich der Dax (DAX) seinem bisherigen Jahreshoch von 10 802 Punkten bis auf 27 Punkte genähert und war mit einem Plus von 0,62 Prozent aus dem Handel gegangen. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich am Donnerstag ein um 0,01 Prozent höherer Auftakt an. RISIKO DER ENTTÄUSCHUNG EZB-Präsident Mario Draghi dürfte den Volkswirten zufolge eine zeitliche Streckung des seit März 2015 laufenden Anleihenkaufprogramms über März 2017 hinaus bekanntgeben. Seit April 2016 steckt die Zentralbank monatlich 80 Milliarden Euro in Staatsanleihen und inzwischen auch Unternehmenspapiere. Das Volumen der Maßnahme - im Fachjargon "Quantitative Easing" oder kurz "QE" - beläuft sich im bisher abgesteckten Zeitraum auf 1,74 Billionen Euro.