FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte seine Talfahrt im Sog globaler Konjunktursorgen am Freitag fortsetzen. Der Dax-Indikator X-Dax signalisierte am Morgen eine 2,43 Prozent tiefere Eröffnung des Leitindex. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich am Montagmorgen ein Minus von 1,97 Prozent an.
Verstärkt wurden die Sorgen um die Weltwirtschaft am Freitag durch Daten zur Stimmung in der chinesischen Industrie, die im August auf den tiefsten Stand seit März 2009 fiel. Probleme bereiten der chinesischen Industrie neben steigenden Lohnkosten auch die schwächelnde Nachfrage aus dem Ausland nach chinesischen Waren.
ASIATISCHE MÄRKTE TIEFROT
Die Vorgaben der Börsen in Übersee sind entsprechend negativ: An den asiatischen Aktienmärkten ging es nach unten, besonders deutlich in China. Der Nikkei-225-Index (FX1:N225) in Tokio verlor ebenfalls knapp 3 Prozent.
Auf Wochensicht deutet sich damit beim Dax ein Abschlag von mehr als 7 Prozent an. Dies wäre der höchste prozentuale Verlust seit August 2011, der als einer der schwächsten Monate seit Gründung des Börsenbarometers im Jahr 1988 gilt. Auch vor vier Jahren hatten Konjunktursorgen die Märkte erschüttert.
ANALYST: ZEICHEN STEHEN AUF STURM
Heute Morgen stünden die Zeichen an den Kapitalmärkten auf Sturm, fasste Analyst Dirk Gojny von der National-Bank die Lage zusammen. Die Sorge über die Stärke und die Perspektiven der chinesischen Wirtschaft nehme jetzt noch zu.
Immerhin weist der Dax seit Jahresbeginn immer noch ein Plus auf. Analysten wiesen zudem darauf hin, dass der Leitindex in der Region um die runde Marke von 10 000 Punkten etwas abgesichert sei.
LUFTHANSA ZUM VERKAUF EMPFOHLEN
Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) gab es fast nur Verlierer. Bei den im Dax notierten Werten büßten die Aktien bis zu knapp 4 Prozent ein.
Eine Verkaufsempfehlung der Bank Goldman Sachs könnte bei den Aktien der Lufthansa (XETRA:LHAG) für zusätzlichen Abgabedruck sorgen. Bei L&S ging es für die Papiere um 2,75 Prozent nach unten.
Bei SAP (XETRA:SAPG) indes könnten sich die Verluste in Grenzen halten, da der US-Wettbewerber Salesforce Händlern zufolge mit seinen Geschäftszahlen positiv überrascht habe. SAP-Aktien gaben bei L&S "nur" um 1,75 Prozent nach.