FRANKFURT (dpa-AFX) - Die freundliche Grundstimmung am Aktienmarkt dürfte den Dax (DAX) am Dienstag weiter in Richtung 10 000 Punkte schieben. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex lässt knapp eine Stunde vor Börsenbeginn eine um 0,38 Prozent höhere Eröffnung bei 9903 Punkten erwarten. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) signalisiert mit plus 0,25 Prozent für den Leitindex der Eurozone ebenfalls einen freundlichen Börsenstart.
Aus Übersee kamen indes unterschiedliche Impulse: Während die anhaltende Freude der Anleger über das billige Geld die US-Standardwerte zum Wochenauftakt auf Rekordständen getrieben hatte, fanden die Börsen Asiens keine gemeinsame Richtung.
VORSICHT VOR ABSTIMMUNG IN GRIECHENLAND
Die Investoren dürften zudem eine gewisse Vorsicht vor dem zweiten Anlauf zur Wahl eines neuen griechischen Staatspräsidenten walten lassen, sagte IG-Marktstratege Stan Shamu. Die namentliche Abstimmung im Parlament ist für 11.00 Uhr (MEZ) angesetzt. Sollte der konservative ehemalige EU-Kommissar Stavros Dimas nicht gewählt werden, gibt es am 29. Dezember eine dritte und letzte Abstimmung. Scheitert auch diese Wahlrunde, sind vorgezogene Parlamentswahlen vorgeschrieben. Die Sorge ist, dass die europakritische Opposition siegen und die Krise in dem Land wiederaufflammen könnte - das würde Europas Börsen belasten.
Am Nachmittag stehen dann mit dem Verbrauchervertrauen der Uni Michigan und den Verkäufen neuer Häuser noch einige Konjunkturdaten aus den USA an.
Nicht vergessen werden sollte indes, dass viele Investoren bereits im Weihnachtsurlaub sind, so dass nur ein Bruchteil des normalen Volumens an der Börse gehandelt wird.
BAYER BEI L&S IM PLUS
Einen Tag vor Heiligabend gab es nur wenige Nachrichten: Der Chef der CropScience-Sparte von Bayer (ETR:BAYN), Liam Condon, hielt in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" zwar eine weitere Konsolidierung im Markt für Pflanzenschutzprodukte und Saatgut für möglich. Allerdings habe heute jedes Unternehmen viel Freude an seinem Agrogeschäft und werde nicht freiwillig verkaufen, schränkte Condon an. Zudem dürfte die Sparte in diesem Jahr seiner Meinung nach doppelt so schnell gewachsen sein wie der Markt. Ein Händler sprach von unter dem Strich recht zuversichtlichen Kommentaren. Die Papiere des Chemie- und Pharmakonzerns stiegen im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um 0,47 Prozent.
Der Modekonzern Gery Weber (ETR:GWI1) will den Münchener Wettbewerber Hallhuber schlucken. Die Übernahme sichere Gerry Weber den Zugang zu einem jüngeren Modesegment für trendorientierte Frauen ab Mitte 20, teilte der MDax-Konzern mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Gerry Weber will die Übernahme mit langfristigen Fremdkapital finanzieren. Bei L&S waren die Titel mit einem Plus von mehr als einem Prozent der größte Gewinner im Index.