FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt dürften die Anleger am Mittwoch wieder vorsichtiger agieren. Der X-Dax deutete knapp eine Stunde vor Handelsbeginn auf einen etwas schwächeren Dax (DAX) hin. Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex noch eine gewisse Stärke bewiesen und sich nach hohen Verlusten am Ende wieder zurück ins Plus gekämpft. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Börsenbarometer der Eurozone dürfte zur Wochenmitte ebenfalls ein wenig tiefer in den Handel starten.
Italiens Anleiherenditen könnten wie schon an den vergangenen Tagen über das Wohl und Wehe an den Aktienbörsen entscheiden. Die von der Regierung des Landes geplante höhere Staatsverschuldung trieb die Renditen zuletzt kräftig nach oben und belastete die Aktien. Am Dienstagnachmittag hatten die Renditen dann wieder nachgegeben und für entsprechende Entlastung am Aktienmarkt gesorgt.
Doch die Skepsis bleibt: "Ohne Sparmaßnbahmen dürften die Zinsen für italienische Staatsanleihen schnell wieder steigen und die Kurse der italienischen Banken fallen", sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die Börsianer werden nicht allzu lange Geduld mit dem europäischen Patienten Italien haben. Gleichwohl nannte der Analyst die Erholung des Dax am Vortag "beeindruckend". Die Optimisten hätten die Waffen noch nicht gestreckt, der Kampf zwischen Bullen und Bären am Markt gehe weiter.
Zur Wochenmitte könnten die Aktien von Nordex (4:NDXG) zu den Gewinnen zählen. Der Windkraftanlagen-Hersteller erhöhte seinen Auftragseingang im dritten Quartal kräftig. Die Anteilsscheine zogen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um gut 4 Prozent an.
Bei der Gea Group (4:G1AG) verwiesen Börsianer darauf, dass der neuseeländische Molkereiriese Fonterra die Prognose für den Milchpreis gesenkt habe. Dies ist eine schlechte Nachricht für den auf die Nahrungs- und Getränkeindustrie spezialisierten Anlagenbauer, der zuletzt sein Engagement im Milchgeschäft verstärkt hatte.
Einen Blick wert sind auch die Papiere von Hella (4:HLE). Die Privatbank Berenberg strich ihre Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Autozulieferers und Lichttechnikspezialisten. Sie halten im aktuellen Automarktumfeld einen gewissen Druck auf die Gewinnmargen für möglich. Auf Tradegate büßten die Anteilsscheine mehr als 3 Prozent ein.