FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Donnerstag mit vielen Quartalsberichten scheint dem Dax der Schwung weiter zu fehlen. Eine Stunde vor dem Xetra-Beginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,16 Prozent auf 15 769 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wird 0,3 Prozent schwächer erwartet.
In New York hatte der Dow Jones Industrial am Vorabend nahe dem Tagestief geschlossen. Die Commerzbank (ETR:CBKG) hob daher am Morgen die derzeitige Risikoscheu der Anleger hervor. Erneute Bedenken über den regionalen Bankensektor in den USA belasteten die Aktienkurse.
Selbst starke Quartalszahlen vom Technologiekonzern Microsoft (NASDAQ:MSFT) konnten dabei die Anleger insgesamt nicht mutiger stimmen. Nur an der Nasdaq-Börse war hier etwas Rückenwind spürbar. Dies könnte sich am Donnerstag nach guten Zahlen des Social-Media-Konzerns Meta (NASDAQ:META) fortsetzen. Tech-Werte schienen derzeit so etwas wie ein sicherer Hafen zu sein, kommentierte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets (LON:CMCX) UK.
Auch hierzulande gab die Berichtssaison dem Gesamtmarkt zuletzt keine richtigen Impulse. Am Donnerstag gibt es weitere Quartalszahlen, aus dem Dax etwa von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) und von der Deutschen Börse (ETR:DB1Gn) . Vom Chemiekonzern BASF (ETR:BASFN) kommen die endgültigen Resultate für das erste Jahresviertel.
Die Deutsche Bank startete mit einem Milliardengewinn besser als gedacht ins Jahr. Um den Gewinn weiter nach oben zu treiben, will der Vorstand die Kosten noch kräftiger senken als bisher geplant. Auf Tradegate gewannen die Papiere zwei Prozent zum Xetra-Schluss. Ein Händler verwies zudem auf geplante Aktienrückkäufe.
Die Titel der Deutschen Börse notierten nach einem Übernahmeangebot für den dänischen Datenanbieter Simcorp im Minus mit 1,3 Prozent auf Tradegate. Nach dem Quartalsbericht zeigte sich der Börsenbetreiber aber optimistischer. Der Trend, die Ziele zu übertreffen, sei erneut bestätigt worden, hieß es aus dem Handel.
Im MDax stehen Lieferdienste wie Hellofresh (ETR:HFGG) und Delivery Hero (ETR:DHER) ebenso mit Bilanzen im Blick wie der Spezialmaschinenbauer Aixtron (ETR:AIXGn) . Aixtron gaben um 3,3 Prozent nach. Der rasant wachsende Bedarf an effizienteren Elektronikchips trieb die Nachfrage zwar weiter an, das Fehlen von Exportlizenzen belastete aber den Gewinn.
Der Motorenbauer Deutz (ETR:DEZG) blickt nach deutlichen Geschäftszuwächsen im ersten Quartal zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. Die Aktien stiegen auf Tradegate um 2,4 Prozent zum Xetra-Schluss.