FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte seine jüngste starke Erholungsrally am Freitag erst einmal unterbrechen. In der Spitze war der Dax seit Donnerstag der Vorwoche um fast 10 Prozent angesprungen - allerdings vom tiefsten Niveau seit Herbst 2014 aus.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) stand vor Börsenstart mit 9456 Punkten um 0,08 Prozent unter dem Xetra-Schluss. Mitschuldig daran sind zu erwartende deutliche Kursverluste bei den Schwergewichten Allianz und Daimler .
Der Future auf den EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) lässt für Europas Börsen einen ebenfalls kaum veränderten Start erwarten. Kurz vor dem Wochenschluss könnten am Nachmittag die US-Verbraucherpreise für Januar nochmals für Bewegung an den Märkten sorgen.
Es zeichnet sich Händlern zufolge wieder etwas Zurückhaltung ab, zumal die Börsen in Übersee keinen klaren Trend vorgaben. Ein Börsianer verwies zudem auf die etwas ins Stocken geratene Erholung am Ölmarkt. Die Ölpreise werden als Konjunkturindikator momentan stark beachtet. Ihre Schwäche war ein Grund für den völlig verpatzten Jahresstart bei Aktien.
ALLIANZ KÖNNTE STIMMUNG DRÜCKEN
Zudem könnte eine Schwäche der Allianz (XETRA:ALVG) wegen ihrer hohen Gewichtung von rund 8,5 Prozent im Dax die Stimmung am deutschen Markt etwas belasten, sagte ein Händler. Die Anteilsscheine sanken nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen vorbörslich bei Lang & Schwarz um knapp 1,5 Prozent. Der Münchner Dax-Konzern hatte schlechter abgeschnitten als erwartet. Vor allem dürfte die geringer als erwartet ausfallende Dividende belasten, so ein Händler.
Auch die Aktien von Daimler (XETRA:DAIGn), ebenfalls ein Dax-Schwergewicht, sanken vorbörslich um knapp 2 Prozent. Ein Autobesitzer in den USA strengt eine Sammelklage wegen angeblichen Betrugs bei Abgaswerten an. Börsianer blicken mit Sorge hierauf nach dem Hochkochen des Abgasskandals bei VW. Daimler streitet die Vorwürfe entschieden ab.
DAIMLER NACH KLAGEANDROHUNG UNTER DRUCK
Ebenfalls vor Börsenstart sind die Papiere von Infineon (XETRA:IFXGn) gefallen. Sie gaben um mehr als 1 Prozent nach. Die Papiere werden am Freitag ex Dividende gehandelt.
Im MDax hingegen könnte Fuchs Petrolub (ETR:FPE3) erfreuen. Vorbörslich stiegen die Papiere um 1 Prozent. Die Anleger dürften bei den Jahreszahlen des Schmierstoff-Hersteller das Umsatzplus von 11 Prozent positiv aufgenommen haben.