FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX dürfte nach den Verlusten der vergangenen beiden Wochen am Montag einen Erholungsversuch starten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand zuletzt bei 9337 Punkten und damit 1,54 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Donnerstag. Freundliche Vorgaben stützen. Die US-Börsen hatten am Freitag, an dem hierzulande an der Frankfurter Börse nicht gehandelt wurde, deutlich zugelegt. Der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E ließ eine 1,12 Prozent höhere Eröffnung des Leitindex für die Eurozone erwarten.
Aus Übersee kamen positive Impulse: Seit dem Xetra-Schluss am Donnerstag stieg der Future auf den Dow Jones Industrial F:DJI um mehr als zwei Prozent. An den Börsen Asiens war die Stimmung ebenfalls gut. Ob der deutsche Aktienmarkt sich nachhaltig erhole, sei allerdings offen, schrieb Analyst Jens Klatt von DailyFX. Richtungweisend könnte der Start in die US-Berichtssaison werden. Zudem behalten Anleger die internationalen politischen Krisen im Auge. Falls es der Dax schaffen sollte, die Region um 9370 bis 9400 Punkte zurückzuerobern, würde sich das technische Bild wieder etwas aufhellen.
Aus Deutschland kamen indes negative Konjunkturnachrichten. Die Industrie hatte im August nach einem starken Vormonat einen unerwartet heftigen Dämpfer beim Auftragseingang erhalten. Die Bestellungen lagen saison- und arbeitstäglich bereinigt 5,7 Prozent niedriger als im Vormonat. Dies ist der stärkste Rückschlag bei den Auftragseingängen seit der Wirtschaftskrise 2009.
LUFTHANSA KÖNNTEN VON EASYJET PROFITIEREN
Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) notierten fast alle in den großen Indizes notierten Aktien im Plus. So zogen die Aktien der Lufthansa F:LHA um 2,39 Prozent an. Der britische Billigflieger Easyjet (ISE:EZJ) (FSE:EJT) rechnet mit einem Gewinnsprung von mindestens einem Fünftel, woraufhin dessen Papiere am Freitag um mehr als 6 Prozent in die Höhe schnellten. Ein Händler sprach zwar von einer auf den ersten Blick positiven Nachricht für den deutschen Luftfahrtkonzern. Auf dem zweiten Blick aber sei negativ zu werten, dass die Briten auf Kosten der Lufthansa-Billigflugtochter Germanwings Marktanteile gewonnen habe.
Für die Papiere von Siemens F:SIE ging es vorbörslich um 1,30 Prozent nach oben. Der Industriekonzern rechnet kurzfristig nicht mit Verbesserungen beim Geschäft mit Kraftwerken. "Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren ein niedrigeres Margenniveau sehen", sagte Energie-Vorstand Lisa Davis der "Börsen-Zeitung". Einem Händler zufolge könnte der Artikel die Aktien leicht belasten.
FRESENIUS NACH BERICHT IM FOKUS
Im Blick stehen zudem die Anteilsscheine von Fresenius F:FRE. Der "Financial Times" zufolge kann sich der Medizinkonzern Hoffnungen auf den Kauf des Geschäfts mit medizinischer Ernährung von Danone (PSE:PBN) (FSE:BSN) machen. Bewertet werden könnte die Sparte mit drei Milliarden Euro. Allerdings könnten die Verhandlungen noch scheitern. Fresenius-Aktien dürften sich unterdurchschnittlich entwickeln, bis klar sei, ob das Unternehmen zur Finanzierung eine Kapitalerhöhung brauche oder es zu einem Bieterwettkampf komme, sagte ein Händler.