FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt auf freundliche Vorgaben aus Übersee dürfte der Dax F:DAX am Donnerstag zum Handelsstart zulegen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex F:DAX stand rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt bei 9725 Punkten. Das bedeutet ein Plus von 0,26 Prozent verglichen mit dem Dax-Stand am Mittwoch zum Haupthandelsschluss. Der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E verweist auf eine um 0,25 Prozent höhere Eröffnung des Leitindex der Eurozone.
In den USA hatte der Leitindex Dow Jones F:DJI am Vorabend letztlich - wie die anderen US-Indizes auch - Gewinne verbucht und auch der Future auf den Dow entwickelte sich seit dem europäischen Handelsschluss freundlich. In Asien legten die Börsen am Morgen nun ebenfalls zu. Mit Blick auf die Tagesagenda hält Marktstratege Christ Weston vom Broker IG vor allem die Rede von EZB-Präsident Mario Draghi auf dem Eurofi Financial Forum in Mailand für beachtenswert. Dirk Gojny von der National-Bank in Essen sagte: "EZB-Vertreter haben gestern den Versuch unternommen, die Erwartungen an ein eigenes QE-Programm durch die EZB zu dämpfen. Die Veröffentlichung des EZB-Monatsberichts bietet dazu heute eine weitere Möglichkeit, die potenziellen weiteren Maßnahmen der EZB ins rechte Licht zu rücken."
Zwar in den Hintergrund gerückt, aber nicht aus dem Blick, sind zudem die möglichen weiteren Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Die Vertreter der 28 EU-Staaten wollen sich an diesem Tag erneut über die Veröffentlichung neuer Wirtschaftssanktionen gegen Russland einigen. Beratungen über die Anwendung der bereits am Montag beschlossenen Maßnahmen seien am Mittwoch ergebnislos geblieben, sagten Diplomaten.
LUFTHANSA-AKTIE ERNEUT IM BLICK
Unternehmensseitig dürfte es recht ruhig bleiben. Erneut könnten allerdings die Papiere der Lufthansa F:LHA im Fokus stehen: Nachdem sie tags zuvor vor dem Hintergrund eines weiteren Pilotenstreiks moderat nachgegeben hatten, dürften sie nun wieder deutlich zulegen. Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) gewannen sie vorbörslich ein Prozent. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, der die parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Katharina Reiche, zitiert. Sie habe in Berlin gesagt, dass das Bundesverkehrsministerium die Abschaffung der 2011 eingeführten Luftverkehrssteuer erwägt. "Im August hat die Bundesregierung keinerlei Signale in dieser Richtung abgegeben", sagte der Händler. Daher dürfte die Aussage Reiches nun leicht positiv für die Aktie von Deutschlands größter Fluggesellschaft sein.
Die Evotec-Aktien F:EVT stiegen nach ihrem kräftigen Kurseinbruch am Dienstag, als das Biotech-Unternehmen wegen eines schweren Forschungsrückschlags seine Jahresprognose in Frage stellte, nun bei L&S um rund zwei Prozent. Evotec informierte an diesem Morgen, dass die Zusammenarbeit mit der CHDI Foundation verlängert werde. Gemeinsam mit den Amerikanern wird weiter nach Ansätzen gegen die Huntington-Krankheit, eine neurodegenerative Erbkrankheit, geforscht.