FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Schuldenstreit mit Griechenland hält die Anleger am deutschen Aktienmarkt auch zu Wochenbeginn in Atmen. Zuletzt überwog die Skepsis bezüglich eines möglichen Kompromisses: Der X-Dax als Indikator für den Dax (DAX) signalisierte am Morgen ein Minus von 0,37 Prozent auf 11 274 Punkte. Für den Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichneten sich am Montag ebenfalls Verluste ab. Am Freitag hatte noch die Hoffnung auf ein gutes Ende des griechischen Schulden-Dramas ein Kursfeuerwerk an den Börsen ausgelöst.
Der Euro-Krisengipfel zur Lösung des griechischen Schuldendramas steuert möglicherweise auf eine Entscheidung zu. Als offen gilt nur noch die Frage eines griechischen Privatisierungsfonds. Der griechische Premier Alexis Tsipras hatte sich hartnäckig gegen diese Kernforderung der Europartner gewehrt.
Der Privatisierungsfonds sollte nach ursprünglichen Plänen einen Umfang von rund 50 Milliarden Euro haben und außerhalb Griechenlands angesiedelt werden. In diesen Fonds sollen staatliche Vermögenswerte übertragen werden.
Zuvor hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Zuletzt trafen sich am Montagmorgen Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef François Hollande und EU-Ratspräsident Donald Tusk mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras im kleinen Kreis.
DEUTSCHE BÖRSE PROFITIERT VON KAUFEMPFEHLUNG
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien der Deutschen Börse (XETRA:DB1Gn) zu den Gewinnern zählen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs empfahl die Anteilsscheine zum Kauf und erhöhte das Kursziel von 79,70 auf 101,00 Euro. Mit Blick auf die jüngsten Handelsvolumina sei der Börsenbetreiber auf gutem Weg, das obere Ende seiner selbst gesteckten Ziele zu erreichen, schrieb Analyst Chris Turner. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) zogen die Papiere um 0,77 Prozent an.
Ansonsten sollten Bankaktien im Blick behalten werden. Sie hatten Ende letzter Woche deutlich von der Hoffnung auf Fortschritte im griechischen Schuldenstreit profitiert.
Nachrichten gab es von der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn): Das Finanzinstitut sieht sich im Vermögensverwaltungsgeschäft mit Blick auf die Jahresziele auf Kurs, sagte Joachim Häger, Deutschland-Chef der Deutschen Asset & Wealth Management, im Gespräch mit der "Börsen-Zeitung". Aktien der Deutschen Bank lagen bei L&S leicht im Minus.