FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax bleibt nach seiner Erholung seit Mitte August auf Richtungssuche: Nach dem moderaten Runter und Rauf der vergangenen beiden Tage zeichnet sich am Donnerstag ein etwas schwächerer Start ab. Der X-Dax (DAX) als Indikator für den deutschen Leitindex notierte knapp eine Stunde vor Eröffnung 0,24 Prozent im Minus bei 12 532 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird rund 0,2 Prozent niedriger erwartet.
Seit dem Zwischentief Mitte August hatte sich der deutsche Leitindex im Sog der Hoffnung auf eine Lösung des Handelsstreits zwischen den USA, Mexiko und Kanada um mehr als dreieinhalb Prozent erholt. Eine Einigung zwischen den Staaten steht aber weiterhin aus. Zudem gibt es im Zollkonflikt mit den China kaum Fortschritte.
Die jüngste Börsenrally fand vor allem in den USA statt. Dort hatten der S&P 500 und die Nasdaq-Indizes am Mittwoch ihren - vor allem von Techwerten getriebenen - Rekordlauf fortgesetzt. Über Nacht bröckelten die Futures an der Wall Street aber etwas ab. "Trotz der jüngsten Schützenhilfe aus Übersee dürften die Anleger hierzulande ein wenig neidisch sein. Bereits seit einiger Zeit hat der DAX gegenüber den US-Indizes das Nachsehen", sagte Marktexperte Christian Henke vom Broker IG.
Auf Unternehmensseite könnte am Donnerstag mangels sonstiger fundamentaler Nachrichten die jüngste Geschäftsentwicklung bei Fielmann (112:FIEG) im Anlegerfokus stehen. Die Optikerkette will trotz schwacher Halbjahreszahlen ihr Vorsteuerergebnis 2018 stabil halten. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatten den Hanseaten die Wetterkapriolen, höhere Personalkosten und Wechselkursschwankungen zu schaffen gemacht. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate gaben die Fielmann-Aktien zuletzt um 0,2 Prozent nach.
Die Zahlen des US-Softwareherstellers Salesforce (112:FOO) könnten Anleger dahingehend abklopfen, ob sie irgendwelche Rückschlüsse auf die Geschäfte des deutschen Rivalen SAP (4:SAPG) zulassen. Salesforce hatte den Umsatz im abgelaufenen Quartal deutlich gesteigert und der Gewinn war unter dem Strich kräftig in die Höhe geschnellt. Die Amerikaner erwarten eine Fortsetzung ihrer starken Erlösentwicklung. Die SAP-Papiere verloren auf Tradegate zuletzt 0,4 Prozent.
Der mögliche Rücktritt von Unternehmenschef Gregory Ellis ließ die Aktien des Internetportalbetreibers Scout24 (4:G24n) auf Tradegate um 2,7 Prozent einknicken. Ellis will aus persönlichen Gründe aus dem Amt ausscheiden. Die Unsicherheit infolge eines solchen Schrittes komme bei Investoren nie gut an, sagte ein Händler. Allerdings müssten zunächst Details zum möglichen Wechsel an der Konzernspitze abgewartet werden.