FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem zuletzt wankelmütigen Dax (DAX) winkt am Mittwoch ein verhaltener Handelsauftakt. Weder von den Börsen in Übersee noch von der dünnen Nachrichtenagenda kommen klare Impulse - die Anleger warten weiter auf die Notenbank-Konferenz im amerikanischen Jackson Hole.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex deutete knapp eine Stunde vor dem Börsenstart auf ein Minus von 0,36 Prozent auf 10 554 Punkte hin. Nachdem der Dax am Montag an die schwache Vorwoche angeknüpft hatte, war es am Dienstag deutlich bergauf gegangen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird am Mittwochmorgen ebenfalls moderat schwächer erwartet.
An der Wall Street treten die Indizes Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) und S&P 500 (S&P 500) auf Rekordniveau seit Tagen auf der Stelle. Auch Asiens Börsen zeigten zuletzt keinen klaren Trend.
COMMERZBANK: NICHT ZU VIEL VON JACKSON HOLE ERWARTEN
Die Blicke bleiben daher auf Jackson Hole gerichtet, wo sich ab Donnerstag die führenden Notenbanker der Welt treffen. Hier werden verschiedene Auffassungen aufeinander stoßen: Auf der einen Seite steht die US-Zentralbank Fed. Sie hat im Dezember als einzige führende Notenbank erstmals seit der Finanzkrise die Zinsen angehoben. Auf der anderen Seite stehen alle anderen großen Notenbanken wie etwa die Europäische Zentralbank (EZB) und die japanische Notenbank, die ihre Geldpolitik zuletzt immer weiter gelockert hatten.
Die Analysten der Commerzbank (DE:CBKG) warnen indes vor zu hohen Erwartungen. Seit der frühere Fed-Chef Ben Bernanke die Veranstaltung für eine wichtige geldpolitische Weichenstellung genutzt habe, habe sie es zwar "zu einiger Berühmtheit geschafft", hieß es in einem aktuellen Kommentar. Doch Jackson Hole sei kein Treffen, auf dem die Fed regelmäßig ihre geldpolitische Linie erläutere. Der Einfluss auf die Finanzmärkte werde daher "in der Regel überschätzt".
HOCHSTUFUNG GIBT BRENNTAG AUFTRIEB
Kursbewegende Unternehmensnachrichten aus Deutschland gab es am Mittwochmorgen kaum. Vorbörslich auffällig waren die Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag (XETRA:BNRGn): Sie legten dank einer Hochstufung durch die Schweizer Bank Credit Suisse (SIX:CSGN) beim Broker Tradegate um mehr als 1 Prozent zu. Nachdem sich die Titel jüngst schwächer als die Branche und der breite Markt entwickelt hätten, sei das Abwärtsrisiko aktuell begrenzt, begründete Analyst Karl Green seine nun neutrale Einstufung.