FRANKFURT (dpa-AFX) - Massive Kursabschläge der US-Technologieaktien dürften den Anlegern am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt die Laune verderben. Knapp eine Stunde vor Handelsstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax (DAX) ein Minus von 0,37 Prozent auf 12 768 Punkte. Damit steht der Dax aber weiterhin nur unweit seines jüngst erreichten Rekordhochs. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutet sich am Montag ein Rückgang um 0,36 Prozent an.
Zu den schwachen Vorgaben aus den USA kommt die Unsicherheit nach der Wahlschlappe von Großbritanniens Premierministerin Theresa May, die Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexit erhöhen könnte. Der Erfolg des reformwilligen und europafreundlichen französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit seiner Partei in der ersten Runde der Parlamentswahl rückte in den Hintergrund.
Das Hauptereignis der Woche steht aber am Mittwoch mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Eine weitere Zinserhöhung gilt als ausgemachte Sache. Spannend wird daher die Frage über den weiteren Kurs inklusive eine Verkleinerung der Fed-Bilanz.
TECH-WERTE UNTER DRUCK
Vor allem Halbleiterwerte dürften im Zuge der Nasdaq-Schwäche vom Freitag unter Verkaufsdruck stehen. Bereits an den asiatischen Börsen mussten vor allem Chip-Titel und Papiere von Apple-Zulieferern (2:AAPL) heftige Kursabschläge hinnehmen. Ein Experte vermutete eine Umschichtung aus Technologie- in Bankaktien als Grund für die auseinander laufende Entwicklung der Standardwerte- und Tech-Indizes in den USA. "Diese Sektor-Rotation werden wir auch im europäischen Handel sehen", sagte ein Händler am Morgen voraus.
Im Blickpunkt sollten vor allem die Anteilsscheine von Dialog Semiconductor (4:DLGS) stehen, dessen wichtigster Kunde Apple ist. Dialog-Aktien verloren am Montag im vorbörslichen Handel auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag 3,3 Prozent. Für die Titel des Elektronikkonzerns und iPhone-Herstellers Apple war es am Freitag um 3,9 Prozent bergab gegangen. Auch die Aktien anderer erfolgsverwöhnter Technologie-Giganten, die zuletzt von einer Bestmarke zur nächsten geeilt waren, erlitten herbe Verluste.
HORNBACH NACH ZAHLEN VORBÖRSLICH GEFRAGT
Die Aktien der Hornbach Holding (4:HBH) könnten nach der Vorlage von Geschäftszahlen einen Blick wert sein. Auf Tradegate legten die Papiere der Dachgesellschaft des Baumarktbetreibers zuletzt um rund 0,7 Prozent zu. Die Holding steigerte den Nettoumsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 um 7,1 Prozent. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um rund 21 Prozent. Ein Händler wertete die Geschäftsentwicklung als positiv für die Aktien. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass der Konzern die Jahresziele nicht angehoben habe.