FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich zum Start in die neue Woche Verluste ab. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Börsenstart einen Kursrückgang um 0,69 Prozent auf 10 515 Punkte. Die vergangene Woche hatte der deutsche Leitindex kaum verändert beendet.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutet sich am Montagmorgen ebenfalls ein etwas schwächerer Handelsbeginn an. Laut Börsianern dürfte der Feiertag in Großbritannien dürfte den ohnehin ruhigen Handel zusätzlich bremsen.
Die Gespräche an der Börse dürften sich derweil weiterhin um die Frage drehen, wie es mit der Geldpolitik in den USA weiter geht: Fed-Chefin Janet Yellen hatte in der vergangenen Woche auf dem renommierten Notenbankertreffen in Jackson Hole zwar gesagt, die Argumente für eine Zinserhebung seien in den vergangenen Monaten stärker geworden - sich aber mit einem konkreten Zeitplan bedeckt gehalten.
Fed-Vizepräsident Stanley Fischer wiederum hatte die Investoren kurz darauf mit Andeutungen aufgeschreckt, dass die US-Notenbank ihren Leitzins in diesem Jahr sogar noch zwei Mal anheben könnte. An der Wall Street hatten sich die Indizes am Freitag nach diesen Kommentaren weiter von ihren Rekordständen entfernt.
DATEN VOM ARBEITSMARKT WICHTIGE SIGNALGEBER
Inzwischen halten zunehmend mehr Experten eine Zinsanhebung bereits im September für wahrscheinlich. Investoren schauen nun noch genauer auf Wirtschaftsdaten aus den USA, um Anhaltspunkte zu finden, wann der nächste Zinsschritt der Fed kommen könnte. Als besonders wichtig gelten dabei die Daten vom US-Arbeitsmarkt, die mit dem Arbeitsmarktbericht am Freitag und zuvor dem Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP am Mittwoch anstehen.
An diesem Montag allerdings ist die Konjunkturagenda zunächst noch recht dünn bestückt. Aus den USA stehen am Nachmittag Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben an. Zudem liefert die Europäische Zentralbank (EZB) ihren wöchentlichen Zwischenstandsbericht zu ihrem Anleihekaufprogramm.
UMBRUCH BEI STADA
Auch von Unternehmensseite gab es am Montagmorgen vorbörslich kaum wichtige Nachrichten. Papiere des Generika-Herstellers Stada (DE:STAGn) (ETR:SAZ) sollten nach der turbulenten Haupterversammlung am vergangenen Freitag weiter im Auge behalten werden. Mit der Abwahl des Aufsichtsratschefs Martin Abend steht das Unternehmen vor einem Umbruch. Stada-Aktien werden am Montag zudem ex Dividende gehandelt. Ausgeschüttet werden 0,70 Euro je Anteil.
Volkswagen-Aktien (XETRA:VOW3) zeigten sich am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate geschwächt: In der VW-Abgasaffäre soll der zurückgetretene Vorstandschef Martin Winterkorn schon im März 2015 vom damaligen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf US-Ermittlungen wegen überhöhter VW-Abgaswerte angesprochen worden sein. Das habe Piëch Ermittlern der US-Kanzlei Jones Day gesagt, berichtete die "Bild am Sonntag" ohne Angabe von Quellen. Ein Börsianer maß dem Bericht indes nicht viel Gewicht bei. Letztendlich sei der Inhalt nicht neu, Winterkorn habe das Ausmaß des Abgasskandals unterschätzt, so der Börsianer.