FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Freitag unter Sorgen um die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) leiden. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Börsenstart ein Minus von 1,33 Prozent auf 10 267 Punkte.
Damit würde der Dax an seinen Verlust vom Vortag anknüpfen und den schwachen Börsen in den USA und Asien folgen. Auch dort belasteten neue Negativ-Schlagzeilen zur Deutschen Bank die Kurse; vor allem Finanzwerte standen unter Druck.
KREISE: HEDGEFONDS REDUZIEREN GESCHÄFT MIT DEUTSCHER BANK
Einige Hedgefonds - Kunden der Deutschen Bank im sogenannten Derivate-Clearing - hätten überschüssige Geldbestände und Positionen reduziert, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf ein ihr vorliegendes internes Dokument der Bank berichtet.
Daraufhin war die Aktie auf der Handelsplattform Tradegate auf ein Rekordtief von 10,00 Euro gefallen und auch im New Yorker Handel um über sechseinhalb Prozent eingebrochen. Es sehe so aus, als würde die Lage bei Deutschlands größter Bank noch komplizierter, kommentierte ein Börsianer. Goldman-Analyst Jernej Omahen stufte die Finanzlage der Bank trotz aller Probleme als weiterhin stabil ein.
ÜBERNAHMEFANTASIE BEFLÜGELT OSRAM
Dagegen ließ Übernahmefantasie die Aktien von Osram (XETRA:OSRn) auf Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss um knapp fünf Prozent steigen. Das traditionelle Lampengeschäft hat Osram schon an chinesische Investoren verkauft - nun wollen chinesische Firmen einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge auch den Lichtkonzern selbst übernehmen. "Wir befinden uns fortlaufend mit bestehenden und potenziellen Investoren im Gespräch, kommentieren aber keine einzelnen Gespräche", teilte ein Osram-Sprecher am Donnerstagabend mit.
Dem Dax winkt auf Wochensicht ein Verlust von knapp dreieinhalb Prozent - und die Bilanz für den September sieht kaum besser aus. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich am Freitagmorgen ebenfalls ein klarer Kursrückgang an.