FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Achterbahnfahrt am Vortag dürfte der Dax F:DAX am Freitag wegen negativer Vorgaben der Börsen in Übersee deutlich im Minus starten. Damit sollte der Index seinen Abwärtstrend der vergangenen Wochen wieder aufnehmen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand rund eine knappe Stunde vor Sitzungsbeginn 1,00 Prozent tiefer bei 8915,36 Punkten. Auch der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E deutet mit einem Minus von 1,15 Prozent auf einen sehr schwachen Sitzungsauftakt des Eurozone-Leitindex hin.
Grund für die Verluste sind schwache Vorgaben aus Übersee: Am Vorabend war der Dow Jones F:DJI um rund 2 Prozent eingebrochen und hatte am Morgen sämtliche relevanten asiatischen Aktienmärkte erheblich in Mitleidenschaft gezogen.
Hintergrund waren Aussagen verschiedener US-Notenbanker, die für Ernüchterung sorgten. So erwartet der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, eine erste US-Leitzinserhöhung weiterhin im ersten Quartal 2015. "Die Märkte machen einen Fehler, wenn sie die Zinsprojektionen der Fed ignorieren", sagte Bullard am Donnerstag. Dies könne schlecht enden. Die Märkte hatten nach dem jüngsten Fed-Protokoll erst Mitte 2015 mit einer Leitzinsanhebung gerechnet.
LEG IMMOBILIEN WEGEN KAPITALERHÖHUNG UNTER DRUCK
Vor dem Wochenende dürfte am deutschen Markt die Absatz- und Verkehrszahlen von Volkswagen F:VOW3 und der Lufthansa F:LHA sowie neue EU-Konjunkturdaten im Anlegerfokus stehen.
Ferner könnten die Aktien von Symrise F:SY1 einen Blick wert sein. Beim Broker Lang & Schwarz (L&S) reagierten die Papiere zuletzt mit einem Minus von 0,77 Prozent auf positive Quartalszahlen des Wettbewerbers Givaudan. Sie gehörten damit aber immer noch zu den moderateren Verlierern im vorbörslichen Handel. Der Schweizer Duftstoff- und Aromenhersteller Givaudan hatte einen über der durchschnittlichen Markterwartung liegenden Quartalsumsatz ausgewiesen und seine mittelfristigen Geschäftsziele bestätigt.
Auch die Titel von LEG Immobilien F:LEG könnten nach einer angekündigten Kapitalerhöhung das Anlegerinteresse auf sich ziehen. Zuletzt wurden sie bei L&S rund 3 Prozent tiefer gehandelt. Das MDax-Unternehmen F:MDAX stockt seine Aktienzahl um 6,5 Millionen auf und will mit dem Erlös von 205 Millionen Euro unter anderem weitere Zukäufe finanzieren. Dass LEG rund 9600 Wohneinheiten vom Wettbewerber Deutsche Annington F:ANN erwarb und vor diesem Hintergrund seinen Ergebnisausblick für 2015 anhob, konnte die Laune der Aktionäre kaum verbessern. Aktien der Deutschen Annington gewannen vorbörslich 0,14 Prozent.