FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben aus Übersee dürften den Dax F:DAX am Montag belasten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt bei 9600 Punkten. Das bedeutet ein Minus von 0,53 Prozent verglichen mit dem Dax-Stand am Freitag zum Haupthandelsschluss. Damit winkt dem Index eine Fortsetzung seiner jüngsten Verlustserie. Der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E ließ einen 0,34 Prozent tieferen Start des Eurozonen-Leitindex erwarten.
Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial F:DJI sank seit dem Xetra-Handelsende vor dem Wochenende um 0,41 Prozent. Zudem überwogen an den asiatischen Börsen die Verluste. Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG verwies unter anderem auf eine weitere Runde schwacher chinesischer Wirtschaftsdaten vom Wochenende. Zudem sorge das Schottland-Referendum mit der immer näher rückenden Entscheidung wieder für mehr Unsicherheit. Zudem steht am Donnerstag die wichtige US-Leitzinsentscheidung an, so der Experte. Am heutigen Montagnachmittag stehen US-Daten wie der Stimmungsindikator Empire State Index sowie die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung auf der Agenda.
ADIDAS UNTER DRUCK DER INVESTOREN - BERICHT STÜTZT ALLIANZ
Die Aktien von Adidas F:ADS sollten nach einem Bericht im Auge behalten werden. Dem "Wall Street Journal" zufolge machen Investoren nun Druck auf den Sportartikelhersteller, die Trendwende zu beschleunigen. Es gebe sogar erste Stimmen gegen den langjährigen Chef Herbert Hainer, hieß es. Ein Börsianer sieht Druck von Seiten der Anleger als richtigen Schritt. "Adidas braucht deutliche Veränderungen, wenn sie wieder auf die Erfolgsspur kommen wollen", sagte er. Adidas ist seit Jahresbeginn mit rund 40 Prozent Minus mit Abstand der schwächste Dax-Wert. Beim Broker Lang & Schwarz (L&S) gaben sie vorbörslich um rund ein weiteres Prozent nach.
Die Titel der Allianz F:ALV standen knapp im Minus, womit sie sich aber besser hielten als der schwächer erwartete Dax. Die Papiere des Versicherers könnten Händlern zufolge etwas von einem Bericht profitieren. Der Versicherer wolle die schwächelnde US-Tochter Firemans Fund aufspalten, hieß es in einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" am Wochenende ohne nähere Quellenangaben. Das Privatkundengeschäft solle verkauft und die Industrie- und Gewerbeversicherung durch die Allianz Global Corporate & Specialty übernommen werden, einen Spezialversicherer für Industrierisiken mit Sitz in München. Die Allianz wollte sich dem Blatt zufolge nicht äußern.
DIALOG SEMICONDUCTROR PROFITIERT VON HOHER IPHONE-NACHFRAGE
Die hohe Nachfrage nach Apples F:AAPL (ETR:APC) neuen iPhone-Modellen bescherte den Aktien von Dialog Semiconductor (ETR:DLG) vorbörsliche Gewinne von gut anderthalb Prozent. Der Elektronikkonzern verzeichnete nach eigenen Angaben eine Rekord-Nachfrage bei den Vorbestellungen für das neue iPhone 6. Apple nannte am Freitag zwar keine konkreten Zahlen. Ein Börsianer sieht dennoch Grümnde für eine etwas bessere Laune der Dialog-Anleger, nachdem die Apple-Präsentation selbst keinen Schwung gebracht hatte. Zuletzt waren die Titel des Halbleiterunternehmens, das als Zulieferer für Apple gilt, ohne Unterbrechung um knapp zehn Prozent abgerutscht.