FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Donnerstag vor der Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimas kaum verändert in den Handel starten. Unter den Einzelwerten steht Volkswagen (VW) angesichts der Folgen des Abgas-Skandals weiter im Blick der Anleger.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart bei 9609 Punkten und damit 0,03 Prozent unter dem Dax-Vortagesschluss. Zur Wochenmitte hatte sich das Börsenbarometer ein wenig vom Kursrutsch am Dienstag erholt. Der Future auf den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete für den Leitindex der Eurozone ebenfalls eine kaum veränderte Eröffnung an.
Die Vorgaben aus Übersee lieferten am Donnerstag keine klaren Impulse: An der Wall Street trat der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) seit dem Xetra-Schluss am Vortag nahezu auf der Stelle. Die Börsen Asiens fanden keine gemeinsame Richtung.
Am Vormittag richten sich die Blicke auf das Ifo-Geschäftsklima. Experten rechnen mit einem leichten Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers. Angesichts der jüngsten Nachrichten von VW und der Bedeutung des Konzerns für die deutsche Wirtschaft könnten die Ergebnisse allerdings etwas überholt sein, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Am Nachmittag stehen dann noch in den USA Daten zum Auftragseingang langlebiger Güter sowie zum Immobilienmarkt auf der Agenda.
Die VW-Vorzugsaktien (XETRA:VOW3) dürften zunächst an ihre gestrige Stabilisierung nach dem Kurssturz vom Montag und Dienstag anknüpfen: Der Broker Lang & Schwarz (L&S) taxierte die Titel vorbörslich knapp 4 Prozent im Plus. Experten sehen beim Autobauer allerdings auch nach dem Rücktritt von Vorstandschef Martin Winterkorn noch keinen Grund für Entwarnung. Dieser Schritt habe zwar für etwas Erleichterung gesorgt, so Hewson. Doch es sei schwer vorstellbar, dass nicht hochrangige Manager von den Abgastest-Manipulationen gewusst hätten. Bevor es hier mehr Klarheit gebe, sei das Vertrauen der Anleger nur schwer zurückzugewinnen.
Die Aktien von BASF (ETR:BAS) könnten laut Händlern von Aussagen der Erdöl-Tochter Wintershall bewegt werden. Sie verwiesen auf ein Interview von Wintershall-Chef Mario Mehren in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), dem zufolge der Jahresgewinn seines Unternehmens "deutlich unter den Vorjahreswert von 1,46 Milliarden Euro rutschen" werde. "Aber wir werden weiter profitabel sein und wieder einen guten Beitrag zum Ergebnis der BASF-Gruppe liefern", zitierte das Blatt Mehren weiter. Der rückläufige Jahresgewinn sei eine Bestätigung früherer Aussagen, sagte ein Börsianer. Die Aussage, dass Wintershall profitabel bleibe, klinge indes vorsichtiger als bisher. Vorbörslich standen die BASF-Titel knapp im Plus.