FRANKFURT (dpa-AFX) - Durchwachsene Konjunkturdaten aus der Eurozone und schwache Vorgaben aus den USA und Asien haben am Freitag auf dem deutschen Aktienmarkt gelastet. Der Dax (DAX) stand gegen Mittag um 1,09 Prozent tiefer bei10 209,04 Punkten. Damit deutet sich nach zwei positiven Wochen wieder eine negative Wochenbilanz im deutschen Leitindex an.
Der Dax befinde sich im Würgegriff der US-Berichtssaison und der jüngsten Aussagen der Notenbanken in den USA und Japan, kommentierte Händler Andreas Lipkow vom Berliner Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Der Schwung sei nun aus dem Handel erst einmal heraus. Tags zuvor hatte die Wall Street schwächer geschlossen, in Asien gab es am Freitag ebenfalls mehrheitlich Verluste.
Der Mittelwerteindex MDax (MDAX) büßte 0,67 Prozent auf 20 281,34 Zähler ein. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sackte um 0,82 Prozent auf 1635,55 Punkte ab. Auch in Europa waren die Vorzeichen negativ: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab um 1,50 Prozent auf 3078,62 Punkte nach.
STÄRKER EURO BELASTET
Eine zusätzliche Belastung kam am Freitag laut Börsianern vom wieder erstarkten Euro, der als Bremsklotz für die Geschäftschancen der deutschen Exporteure außerhalb der Eurozone gilt. Der Euro stieg am Morgen zwischenzeitlich über die Marke von 1,14 US-Dollar.
Ebenso dämpften durchwachsene Konjunkturdaten die Stimmung. So blieb die Wirtschaftsleistung in der Eurozone im ersten Quartal nach Einschätzung des Londoner Analysehauses Capital Economics zwar stark, die Inflation fiel aber mit minus 0,2 Prozent zurück in den negativen Bereich. Sie bleibt damit weit entfernt von der angestrebten Teuerungsrate von knapp 2 Prozent.
Impulse könnten den Aktienmärkten im weiteren Verlauf nun noch Daten aus den USA bringen. Dort stehen der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf dem Terminplan.