FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Donnerstag einen erneuten Erholungsversuch gestartet. Die Anleger scheinen hin und her gerissen zwischen der Hoffnung auf eine kräftige Konjunkturspritze durch die Europäische Zentralbank (EZB) und Sorgen um das Wirtschaftswachstum. Der deutsche Leitindex stand gegen Mittag noch 0,34 Prozent höher bei 9833,06 Punkten. Am Mittwoch hatte das Börsenbarometer nach dem kräftigen Rutsch zu Wochenbeginn bei der Marke von 9800 Punkten Halt gefunden.
Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax (MDAX), fiel am Donnerstag indes um 0,08 Prozent 16 631,08 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,26 Prozent auf 1344,73 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone trat zuletzt nahezu auf der Stelle. NOTENBANKHILFE CONTRA KONJUNKTURSORGEN Da die Geldspritzen der EZB zur Bekämpfung der Konjunkturschwäche nach wie vor nicht auf besonders großes Interesse bei den Banken stoßen, halten Experten einen baldigen Start eines großangelegten Kaufprogramms für Staatsanleihen für wahrscheinlich. Um solch ein Programm komme EZB-Präsident Mario Draghi nicht herum, schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Die Anleger dürften die Gründe für die Unsicherheit der vergangenen Tage allerdings weiter im Auge behalten: der Ölpreis-Verfall und ein möglicher Machtwechsel in Griechenland. Der Rückgang des Ölpreises werde nicht mehr nur einem Überangebot zugeschrieben, sondern es komme auch die Nachfrage ins Spiel, sagte Marktstratege Chris Weston vom Broker IG. Eine geringe Ölnachfrage wird als negatives Zeichen für die Konjunktur erachtet.