FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag nach dem Zwischenspurt der vergangenen Tage innegehalten. Der Dax (DAX) dämmte seine anfänglichen Verluste bis Mittag allerdings auf 0,13 Prozent bei 10 724,52 Punkten ein. Tags zuvor hatte die Erleichterung der Anleger über die nun endlich vollzogene Zinswende in den USA dem Börsenbarometer noch kräftig Rückwind verliehen. Auf Wochensicht zeichnet sich denn auch eine Kurserholung um mehr als dreieinhalb Prozent ab.
Für den Index der mittelgroßen Werte, den MDax (MDAX), ging es am Freitag um 0,47 Prozent auf 20 781,91 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) fiel um 0,50 Prozent auf 1810,64 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) büßte 0,25 Prozent ein.
'HEXENSABBAT' UND WALL STREET IM BLICK
Auch der sogenannte "Hexensabbat" stimmte die Anleger vorsichtig. Damit ist der große Verfall an den internationalen Options- und Futures-Märkten gemeint, der häufig mit starken Kursausschlägen bei Aktien und Indizes einhergeht.
Insgesamt erscheine die Stimmung an den Börsen Europas allerdings noch neutral, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Die weitere Marktentwicklung dürfte im Tagesverlauf auch von der Wall Street abhängen. Es müsse sich zeigen, ob die dortigen Kursverluste vom Vortag nachhaltig seien oder ob sie bereits wieder Schnäppchenjäger auf den Plan riefen.
THYSSENKRUPP UND SALZGITTER PROFITIEREN VON HOCHSTUFUNGEN
Mit Blick auf die Einzelwerte lieferten Analystenkommentare Impulse. Die Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns Thyssenkrupp (XETRA:TKAG) sowie des Stahlkochers Salzgitter (XETRA:SZGG) verteuerten sich jeweils um mehr als 1 Prozent. Die Experten von RBC Capital Markets hatten die Papiere des Dax-Konzerns Thyssenkrupp auf "Outperform" und die Anteilsscheine des Branchenkollegen aus dem MDax auf "Sector Perform" hochgestuft.
Die Aktien des Telekomkonzerns Telefonica (MC:TEF) Deutschland (XETRA:O2Dn) büßten im TecDax hingegen rund 4 Prozent ein. Die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley (N:MS) sehen 2016 mögliche Herausforderungen bei der Umsatzentwicklung und stuften die Papiere auf "Underweight" ab.
Für die Papiere des Dünger- und Salzproduzenten K+S (XETRA:SDFGn) ging es um 1 Prozent nach unten. Der Kasseler Dax-Konzern will laut Spartenvorstand Mark Roberts das Salzgeschäft in Asien ausbauen, wie das "Handelsblatt" schreibt.