FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Rekordstände an der Wall Street haben dem Dax am Freitag weiteren Auftrieb gegeben. An seinem fünften Gewinntag in Folge kletterte der deutsche Leitindex bis zum Nachmittag um 0,72 Prozent auf 8.217,20 Punkte. Seit Ende der Vorwoche liegt er damit fast fünfeinhalb Prozent im Plus. Der MDax gewann am Freitag derweil 0,11 Prozent auf 14.016,20 Punkte. Für den TecDax ging es um 0,67 Prozent auf 993,34 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 indes rührte sich mit einem Plus von 0,09 Prozent auf 2.683,78 Punkte kaum vom Fleck.
LIQUIDITÄT VON NOTENBANKEN BLEIBT STÜTZE - US-BANKENBILANZEN
Torsten Gellert, Geschäftsführer bei Forex Capital Markets (FXCM), sieht den Markt weiter angetrieben vom Optimismus, dass die Geldschleusen der US-Notenbank noch länger geöffnet bleiben als zuvor erwartet. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte mit der Zusicherung 'sehr expansiver Geldpolitik für absehbare Zeit' am Vortag bereits für ein weiteres Kursfeuerwerk gesorgt. Darüber hinaus hob Gellert die gestiegenen Erwartungen an die Berichtssaison hervor: Sei der Markt zunächst von einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von acht Prozent ausgegangen, liege der Konsens jetzt bei zehn Prozent und es gebe gar Prognosen bis zu zwölf Prozent, so der Marktexperte.
Mit lediglich fünf Verlierern ist die Stimmung der Anleger im Dax weiter positiv. Besonders gefragt waren die Papiere von Daimler, die mit einem Plus von 4,50 Prozent auf 51,53 Euro an die Index-Spitze schnellten und damit so hoch notierten wie zuletzt im August 2011. Der Stuttgarter Autobauer hatte überraschend vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und beim operativen Ergebnis die Markterwartungen übertroffen.
SAP PROFITIEREN VON INFOSYS-ZAHLEN
SAP gehörten mit plus 1,76 Prozent ebenfalls zur Spitzengruppe. Ein Börsianer sah die Softwaretitel durch die Zahlen und den Ausblick des indischen IT-Dienstleisters Infosys Technologies gestützt. Am Markt wird zudem auf die frühe Veröffentlichung von eigenen Zahlen der Deutschen spekuliert, was ein Händler allerdings für eher unwahrscheinlich hielt. Die Aktien der Deutschen Bank legten um 0,76 Prozent zu. Sie reagierten damit kaum auf die Quartalszahlen des US-Branchenprimus JPMorgan, der sich im zweiten Quartal von milliardenschweren Spekulationsverlusten im vergangenen Jahr erholt hatte. Deutsche-Post-Papiere reduzierten ihre Gewinne und rückten nur noch um 0,20 Prozent vor, nachdem der US-Wettbewerber UPS seinen Ausblick gesenkt hatte.
Im MDax rutschten Rheinmetall-Papiere um 0,30 Prozent ab. Einem 'Handelsblatt'-Bericht zufolge droht ein milliardenschweres Panzergeschäft des Rüstungskonzerns Kraus-Maffei-Wegmann mit Saudi-Arabien zu scheitern. Der Deal sei 'so gut wie geplatzt', so die Zeitung unter Berufung auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. An Stelle des zunächst favorisierten Leopard-Kampfpanzers zeichne sich nun ein Abschluss mit General Dynamics über die Lieferung des US-Modells M1 ab. Sollten die Saudis tatsächlich nicht bei Rheinmetall/KMW bestellen, sieht Commerzbank-Analyst Stephan Böhm das mittelfristige Margenziel in der Verteidigungssparte von Rheinmetall gefährdet. Fielmann waren nur optisch schwach, der Brillenhändler schüttete Dividenden aus.
PRAKTIKER ETWAS ERHOLT
Nach dem Kurseinbruch um 65 Prozent vom Vortag erholten sich Praktiker-Aktien um 3,85 Prozent. Hagebau-Geschäftsführer Heribert Gondert hat auf 'Handelsblatt Online' Interesse an Filialen der insolventen Baumarktkette signalisiert. Seine Gruppe wolle die Praktiker-Standorte allerdings nicht im Paket übernehmen. Commerzbank-Analyst Jürgen Elfers senkte derweil sein Kursziel auf 0,05 Euro und blieb bei seiner Verkaufsempfehlung. Er fragt sich, wie das Unternehmen die Mittel aufbringt, um das weiter laufende Geschäft zu finanzieren./la/kja
---Von Lutz Alexander, dpa-AFX---
LIQUIDITÄT VON NOTENBANKEN BLEIBT STÜTZE - US-BANKENBILANZEN
Torsten Gellert, Geschäftsführer bei Forex Capital Markets (FXCM), sieht den Markt weiter angetrieben vom Optimismus, dass die Geldschleusen der US-Notenbank noch länger geöffnet bleiben als zuvor erwartet. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte mit der Zusicherung 'sehr expansiver Geldpolitik für absehbare Zeit' am Vortag bereits für ein weiteres Kursfeuerwerk gesorgt. Darüber hinaus hob Gellert die gestiegenen Erwartungen an die Berichtssaison hervor: Sei der Markt zunächst von einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von acht Prozent ausgegangen, liege der Konsens jetzt bei zehn Prozent und es gebe gar Prognosen bis zu zwölf Prozent, so der Marktexperte.
Mit lediglich fünf Verlierern ist die Stimmung der Anleger im Dax weiter positiv. Besonders gefragt waren die Papiere von Daimler
SAP PROFITIEREN VON INFOSYS-ZAHLEN
SAP
Im MDax rutschten Rheinmetall-Papiere
PRAKTIKER ETWAS ERHOLT
Nach dem Kurseinbruch um 65 Prozent vom Vortag erholten sich Praktiker-Aktien
---Von Lutz Alexander, dpa-AFX---