FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor wichtigen US-Wirtschaftsdaten hat sich der Dax (ETR:DAX) am Mittwoch äußerst träge präsentiert. Gegen Mittag lag der Leitindex 0,10 Prozent höher bei 9136,89 Punkten. Die übrigen Indizes zeigten sich etwas orientierungsfreudiger: Der MDax (ETR:MDAX) stieg um 0,41 Prozent auf 16 098,42 Punkte. Der TecDax (ETR:TDXP) gewann 0,55 Prozent auf 1209,51 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) kletterte um 0,29 Prozent nach oben.
Marktexperte Christian Henke vom Handelshaus IG führte die leichte Erholung zur Wochenmitte nach der jüngsten Korrektur auf die freundlichen Schlusstendenzen der Aktienmärkte in den USA und Asien zurück. Händler Markus Huber von Peregrine & Black sah auch die am Vormittag veröffentlichten, unerwartet guten Einkaufsmanagerindizes für Italien und Spanien als Unterstützungsfaktor.
VW AN DER DAX-SPITZE
Kornelius Barczynski, Marktanalyst beim Brokerhaus GKFX, sprach von einer Stabilisierung des Dax. 'Nun warten wir gespannt auf die nächsten wichtigen Konjunkturdaten aus den USA, die über das weitere Tempo der Drosselung der US-Anleihekäufe entscheiden werden', sagte er. Am Nachmittag geben die ADP-Daten einen Vorgeschmack auf den mit Spannung erwarteten, offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Auch der wichtige ISM-Index steht am Mittwochnachmittag auf der Agenda. Zugleich dürfte die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank EZB am Donnerstag für Zurückhaltung am Markt sorgen.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Volkswagen (ETR:VOW3) mit plus 1,83 Prozent an der Dax-Spitze. Händler verwiesen auf Berichte, wonach VW erwägt, die Mehrheitsbeteiligung am schwedischen Nutzfahrzeugbauer Scania zu erhöhen, um so die Zusammenarbeit mit MAN zu beschleunigen. Laut Händlern überraschten solche Überlegungen nicht wirklich, da die Kooperation derzeit stocke. MAN-Aktien (ETR:MAN) gewannen 0,11 Prozent. Ebenfalls gut gefragt waren Banken-Titel in einem europaweit freundlichen Bankensektor. So gewannen Deutsche Bank 1,50 Prozent und Commerzbank 1,36 Prozent.
BAYER UNTER DRUCK NACH SYNGENTA-ZAHLEN
Schwache Umsatzzahlen des Schweizer Konkurrenten Syngenta (VTX:SYNN) (FSE:SVJ) machten Händler für die Kursverluste bei Bayer (ETR:BAYN) verantwortlich. Die Aktien der Leverkusener gaben um 0,65 Prozent nach. Der Schweizer Agrochemiekonzern habe sowohl bei Umsatz als auch Gewinn 2013 die durchschnittlichen Markterwartungen verfehlt, hieß es einhellig von Händlerseite. Gleichzeitig kündigte das Schweizer Unternehmen ein neues Effizienzprogramm an. Händler sahen die Zahlen auch als möglichen Belastungsfaktor für die Titel den Düngemittelspezialisten K+S (ETR:SDF). Dessen Aktien standen zuletzt 0,24 Prozent im Minus.
Aktuelle Geschäftszahlen von Heidelberger Druck (ETR:HDD) haben die Aktien nicht nachhaltig stützen können. Nach einem freundlichen Start gaben die SDax-Titel zuletzt 2,39 Prozent ab. Der Druckmaschinenhersteller hat sein operatives Ergebnis (Ebitda) ohne Sondereinflüsse in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 von 4 auf 67 Millionen Euro gesteigert. Das Ebit legte von minus 58 auf plus 10 Millionen Euro zu. Der Konzernumsatz fiel währungsbedingt aber von 1,905 auf 1,685 Milliarden Euro.
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---