FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Mittwoch erneut einen Erholungsversuch gestartet. Nachdem der Leitindex in der Vorwoche rund dreieinhalb Prozent eingebüßt hatte und dann auf Berg- und Talfahrt gegangen war, legte er nun um 1,09 Prozent auf 9825,44 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex, der EuroStoxx 50 F:SX5E, zeigte sich ebenfalls fest. Unterstützung kam aus Übersee. In Asien etwa tendierten die wichtigsten Aktien nach Daten aus China insgesamt freundlich. Im zweiten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaft etwas stärker als erwartet.
Für den MDax F:MDAX ging es um 0,60 Prozent auf 16 425,13 Punkte nach oben. Der TecDax F:TDXP konnte sich der positiven Stimmung zuletzt nicht entziehen und stieg um 0,34 Prozent auf 1266,62 Punkte.
Am Nachmittag dürften die Erzeugerpreise aus den Vereinigten Staaten in den Blick rücken. Sie könnten laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank Hinweise auf einen Preisdruck liefern, der die US-Notenbank (Fed) möglicherweise "zum Handeln zwingt". Zudem wäre er nicht erstaunt, wenn die Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion in den USA etwas besser ausfiele als erwartet. Mit Blick auf weitere, an diesem Tag anstehende Aussagen der Fed-Präsidentin Janet Yellen rechnet Gojny hingegen nicht mit größeren Impulsen. "Es ist nicht zu erwarten, dass sie etwas grundsätzlich Neues zu verkünden hat als gestern."
INFINEON-AKTIE PROFITIERT VON INTEL-AUSBLICK
Die Anteilsscheine des Münchener Chipherstellers Infineon F:IFX setzten sich mit einem Plus von rund drei Prozent an die Dax-Spitze. Sie reagierten vor allem positiv auf die angehobenen Umsatzschätzung des Konkurrenten Intel F:INTC (FSE:INL). Der US-Konzern hatte zudem wegen einer gestiegenen PC-Nachfrage sowie des Ausbaus von Rechenzentren am Vorabend starke Quartalszahlen vorgelegt.
Ansonsten wurde der Markt vor allem von Studien bewegt. So zählten die Titel des Konsumgüterherstellers Beiersdorf F:BEI nach einer Hochstufung der US-Bank Goldman Sachs auf "Neutral" mit plus 1,70 Prozent ebenfalls zu den Favoriten im Leitindex. Die Anteilsscheine des Düngemittelproduzenten K+S F:SDF hingegen waren Schlusslicht mit minus 1,01 Prozent. Die japanische Bank Nomura hatte das Papier abgestuft. Er rechne nicht damit, dass 2015 der Preis für Kalidünger über seine geschätzten 350 Dollar je Tonne steigen werde, schrieb Analyst Patrick Lambert. Vielmehr dürften in den kommenden drei Jahren beträchtliche Kapazitäten hinzukommen und die Preise drücken.
HOMAG-ÜBERNAHME SCHWIEGT SCHWER: DÜRR WEITEN VERLUSTE AUS
Im MDax gaben die Titel von Dürr F:DUE um weitere 3,17 Prozent nach. Am Vorabend hatte der Autozulieferer und Lackierungsspezialist die Übernahme des Holz-Maschinenbauers Homag F:HG1 bekannt gegeben. Homag, die am Vortag um mehr als sieben Prozent hochgesprungen waren, gaben nun um 1,32 Prozent nach. Analysten beurteilten den Schritt von Dürr insgesamt positiv.
Dass der Markt die Nachricht von Dürr hingegen negativ aufnahm, überraschte Berenberg-Analyst Benjamin Gläser nicht. Es fehle noch an Klarheit, wie das Dürr-Management seine Aufmerksamkeit auf die unterschiedlichen Geschäftsbereiche verteilen werde und weil zunächst keine Informationen über konkrete Verbesserungsziele zu erwarten seien.
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---