FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem größten Wochenverlust seit drei Monaten geht es für den Dax (DAX) am Montag weiter abwärts: Im frühen Handel sank der deutsche Leitindex um 0,85 Prozent auf 12 472,63 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone verlor ähnlich deutlich. Der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten auf der einen und China sowie der EU auf der anderen Seite treibt die Anleger immer weiter in die Defensive.
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,52 Prozent nach unten auf 26 262,77 Punkte. Der TecDax (TecDAX) büßte 0,55 Prozent ein auf 2783,79 Punkte.
Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump nach Vergeltungszöllen der EU den europäischen Autoherstellern erneut mit Sonderzöllen gedroht. Er verschärfte auch den Ton Richtung China. Ein Ende der "Wie Du mir, so ich Dir-Politik" ist laut dem Chefstratege Robert Greil von Merck (DE:MRCG) Finck Privatbankiers nicht absehbar.
Auch von der deutschen Konjunktur droht dem Markt Ungemach: Helaba-Experte Ralf Umlauf schließt einen deutlichen Stimmungsdämpfer in den Unternehmen nicht aus. Veröffentlicht werden die Daten zum ifo-Geschäftsklima um 10 Uhr. Erst in der Vorwoche hatte das Institut die Wachstumsprognosen für Deutschland deutlich gesenkt.
Besonders deutlich bergab ging es europaweit für Finanzwerte (Stoxx 600 Banks) (Stoxx 600 Insurance PR) und Rohstoffpapiere (Stoxx 600 Basic Resources PR). Am deutschen Markt zeigte sich dies mit Abschlägen von 2,4 Prozent bei der Commerzbank (4:CBKG) und 1,5 Prozent bei der Deutschen Bank (4:DBKGn) sowie 3,8 Prozent bei Salzgitter (4:SZGG).
Lichtblicke waren rar gesät: So legten die Papiere der Deutsche Wohnen (0:DWNId) nach einer positiven Studie der Berenberg Bank um fast 1 Prozent zu. Die Papiere des Industrieausrüsters Isra Vision (4:ISRG) kletterten im TecDax um 3,8 Prozent auf ein neues Rekordhoch.
Südzucker (4:SZUG) rutschten dagegen im Nebenwerteindex SDax um über 4 Prozent ab. Auslöser ist eine Verkaufsempfehlung der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS). Analyst John Ennis rechnet bei Zucker mit einem anhaltenden Überangebot und einer nur schleppenden Preisstabilisierung.